Obermeister Treiber: „Wir haben Lösungen“
Von Pessimismus keine Spur: Die Kfz-Innung Region Stuttgart hat auf ihrem Herbstforum ein positives Resümee für 2012 gezogen und blickt auch zuversichtlich aufs nächste Jahr.

Keinen Grund für einen pessimistischen Ausblick 2013 sieht die Kfz-Innung Region Stuttgart. Zwar gebe es wieder einmal viele Fragezeichen, und jeder wisse, dass 2013 nicht leicht wird, sagte Obermeister Torsten Treiber beim Herbstforum vor mehr als 500 Teilnehmern. Aber „wir sind Handwerker, wir kennen keine Probleme, wir haben Lösungen.“
Treiber forderte die Zuhörer auf, sich auf die bewährten Tugenden von Automobilunternehmern zurückzubesinnen: Engagement für Mitarbeiter, kundenorientiertes Denken und Handeln, straffes Kostenmanagement sowie vorsichtige Investitionen. „Und vor allen Dingen: Vorsicht beim Bestellen von Fahrzeugen, die vermeintlich so günstig sind.“ Am Ende können sich die Autos dann doch als teuer erweisen. Denn „der Abverkauf von Überbeständen kostet uns Händler viel, viel Geld und Nerven“, betonte Treiber. Dies fehlte für notwendige Investitionen und Rücklagen.
Die Auswirkungen der Überbestände bekommen die Händler in Form von Nachlässen und Tageszulassungen bereits deutlich zu spüren. Dennoch zog Treiber eine verhältnismäßig positive Bilanz für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres: „Unterm Strich gesehen kann man von einem bisher ordentlichen Jahr ausgehen.“ Die Kfz-Neuzulassungen lägen auf dem Vorjahresniveau und Gebrauchtwagen- sowie Werkstattgeschäft seien stabil. „Das Herbstgeschäft brachte im Durchschnitt einen ordentlichen Schub für den Service.“
Der Obermeister kündigte an, dass die Innung ihr Engagement gehen einen drohenden Fachkräftemangel noch weiter verstärke. Eine Ausbildungsbörse im Internet hat sie bereits freigeschaltet: „Wir werden diese um eine Online-Facharbeiterbörse erweitern.“ Treiber empfahl den Betrieben, neue Wege zu gehen und bislang ungenutzte Potenziale zu erschließen: „Mädchen, Frauen, Jugendliche mit Migrationshintergrund, auch Menschen mit Behinderungen wurden bisher in der Personalplanung manchmal nicht genug beachtet.“
Skeptischer beurteilte Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident, die aktuelle Lage: Bei Neu- und Gebrauchtwagen würden die Erlöse sinken und die Ergebnisse nicht passen. Auch auf den Service sieht Hülsdonk schwierigere Zeiten zukommen. „Wer das Servicegeschäft gut aufbaut, kann Geld verdienen“, betonte der Bundesinnungsmeister. Allerdings seien im laufenden Jahr nur etwa zwei Drittel der Betriebe mit dem Servicegeschäft zufrieden.
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