Offene Rechnung
Händler sind nicht einverstanden mit der einseitigen Erhöhung der Jahresziele durch den Importeur. Stattdessen haben sie viele Fragen für die Zeit nach der Umweltprämie.
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Toyota-Händler sind Realisten. Das haben sie auf ihrer Jahreshauptversammlung am 20. April in Berlin bewiesen. Zum einen freuen sie sich über die guten Verkaufsergebnisse im ersten Quartal (plus 44,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal) und die Verbesserungen ihrer eigenen Situation, die sie dem Importeur im Laufe des Jahres 2008 abgerungen haben.
Zum anderen sehen sie aber an den aktuellen rückläufigen Auftragseingängen auch, dass der Alltag sie langsam wieder einholt.
Und so sind sie verständlicherweise nicht damit einverstanden, dass der Importeur die Jahresziele einseitig erhöht. Die neuen Vorgaben würden dazu führen, dass die Händler die ursprünglichen Jahresziele bereits am 30. September erfüllt haben müssten. Alain Uyttenhoven, Vizepräsident von Toyota Deutschland, machte jedoch deutlich, dass er keinen Grund sieht, seine Pläne zu revidieren. Zuvor hatte er mitgeteilt, dass Toyota dem Netz zur Jahresmitte eine ordentliche Kündigung mit zweijähriger Frist aussprechen werde. Im neuen Netz solle es weniger Verkaufspunkte geben. Die Zahl der Serviceverträge soll sich aber kaum ändern. Partnerhändler, die wachsen wollen und können, erhalten einen Händlervertrag.
Neben dem Thema Jahresziele kritisierten die Händler unter anderem die Reduzierung des Werbekostenzuschusses, den Zulassungszwang Ende März und die Händlerbeteiligungen bei Werbemaßnahmen, die in der jüngsten Vergangenheit bis zu zehn Prozent betragen haben. Unbefriedigend ist nach wie vor die Renditesituation. 2008 waren 34 Prozent aller Händler im Minus. Im Februar sorgte die Umweltprämie dafür, dass die Kassen klingelten: Durchschnittlich 1,3 Prozent betrug die Rendite.
Viel Beifall gab es hingegen für die neue Handlingspauschale für Garantiearbeiten. Nach zweijährigen zähen Verhandlungen erhöht Toyota diese nun von 14,98 auf 16,89 Prozent.
Einig waren sich Händler und Importeur darüber, dass dringend eine Strategie für die Zeit nach der Umweltprämie gebraucht wird. Für Gesprächsstoff ist also auch in Zukunft gesorgt. Zuvor wird der Vorstand die „offene Rechnung“ Jahreszielvereinbarung klären wollen.
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