Oldtimerbestand wächst mit unverändertem Tempo
Jährlich legt die Zahl der H-Kennzeichen in Deutschland um rund 10 Prozent zu. Inzwischen tragen fast 400.000 Pkw das Prädikat historisch. Die Szene dominieren noch immer deutsche Fabrikate.

Die Zahl der Oldtimer mit H-Kennzeichen auf deutschen Straßen steigt ungebremst weiter an. Laut einer Auswertung des Verbands der Automobilindustrie waren zum Stichtag 1. Januar 2017 insgesamt 381.027 Pkw mit dem Sonderkennzeichen registriert. Damit ist der Bestand binnen eines Jahres um 10,8 Prozent oder 37.000 Fahrzeuge gestiegen. Der Bestand aller gemeldeten H-Fahrzeuge, inklusive Motorräder und Nutzfahrzeuge, stieg auf 430.590 Einheiten (+10,9 %).
Damit hat sich die Entwicklung bei den Pkw-Oldtimern fortgesetzt, die seit zehn Jahren anhält. Zum 1. Januar 2008 waren nur knapp 145.000 Oldtimer mit H-Kennzeichen zugelassen. Seither ist ihre Zahl um 163 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum wuchs der gesamte Fahrzeugbestand um lediglich 11 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Oldtimer mit H-Kennzeichen am Pkw-Gesamtbestand bei 0,83 Prozent. Insgesamt haben allerdings noch viel mehr Autos, die älter als 30 Jahre sind, eine Straßenzulassung: Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt sind es rund 600.000 Pkw.
Die meisten Oldtimer stammen hierzulande weiterhin aus den Mercedes-Werken. 92.000 Fahrzeuge tragen den Stern auf der Motorhaube. Die beliebteste Baureihe ist dabei weiterhin der Mercedes W123. Von ihr sind derzeit noch 27.000 Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs, allerdings nur etwa zwei Drittel davon mit H-Kennzeichen.
Zweitwichtigste Oldtimermarke ist hierzulande VW. Derzeit sind gut 71.000 Einheiten der Wolfsburger als H-Oldies registriert. Dazu trägt in erster Linie der VW Käfer mit allein fast 37.000 H-Zulassungen bei, aber auch der VW Bus mit rund 10.000 Oldtimer-Zulassungen und 6.000 Golf mit H-Kennzeichen. Platz drei im Markenranking geht an Porsche, gefolgt von Ford und Opel. Auf Platz zehn liegt übrigens die aus dem kollektiven Bewusstsein mehr und mehr verschwindende britische Sportwagenmarke Triumph.
Auf Markenebene hat sich zuletzt die Entwicklung fortgesetzt, dass japanische Pkw zunehmend in den Fokus der Oldtimer-Liebhaber rücken. Der Anteil der Fahrzeuge aus Fernost ist im Jahr 2016 um 31,5 Prozent gewachsen. In Augsburg eröffnet dieser Tage das erste, privat geführte Museum für Mazda-Oldtimer, das ein langjähriger Mazda-Händler initiiert hat.
In absoluten Zahlen sind aber nur 2.600 Autos mit H-Kennzeichen tatsächlich japanischer Herkunft. Knapp 60 Prozent der historischen Fahrzeuge sind aus Deutschland, gut 10 Prozent stammen aus dem Vereinigten Königreich. Auf den Plätzen folgen die USA, Italien und Frankreich.
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