Opel-Händler von Magna-Konzept „tief beeindruckt“

Redakteur: Jens Rehberg

Magna will keine Beteiligung der Opel-Händler an „New Opel“. Trotzdem geht Euroda nach wie vor davon aus, dass der Margenverzicht der Handelspartner von 150 Euro je Neufahrzeug kommen wird.

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Der europäische Opel-Händlerverband Euroda verhandelt weiter mit Magna, obwohl der aussichtsreichste Übernahmekandidat von Opel eine echte Händlerbeteiligung an dem neu strukturierten Hersteller ablehnt. Euroda-Vize Albert Still hält es nach wie vor für wahrscheinlich, dass die Händlerschaft die neue Opel-Gesellschaft in der Anfangsphase mit einem Margenverzicht von 150 Euro pro Neufahrzeug unterstützt. Dies sagte er am Donnerstag im Gespräch mit »kfz-betrieb ONLINE«. Zu den Gerüchten, dass der finanzielle Beitrag der Händler statt zum Autobauer in eine später auszugründende Opel-Vertriebsgesellschaft fließen könnte, wollte sich der Manager jedoch nicht äußern. Man habe zuletzt mit Magna über Konzepte gesprochen „die die Händler in einem sinnvollen Rahmen an einer zukünftigen Opel-Gesellschaft beteiligen können“, sagte Still lediglich.

Bei dem letzten Treffen der Euroda-Spitze mit dem österreichisch-kanadischen Zulieferer am Mittwoch in Frankfurt habe man „in den Grundzügen über eine mögliche Zusammenarbeit Einigkeit erzielt“. Laut Still waren die Händler von den Plänen Magnas in Sachen Vertriebsstrategie, Markenpositionierung und Produktlinien „tief beeindruckt“.

Kein Mandat der Händler?

Aus deutschen Händlerkreisen waren zuletzt Bedenken laut geworden, Euroda würde in den Verhandlungen mit Magna neue Ziele verfolgen und damit im Prinzip ohne das Mandat der Händler agieren. Hierzu sagte Still: „Falls etwas anderes als das verabschiedete Beteiligungskonzept umgesetzt werden soll, werden wir die Händler hierzu erneut abstimmen lassen.“ Dies werde aber erst dann aktuell, wenn ein neuer Plan auch wirklich ausverhandelt sei.

Die europäischen Opel-Händler hatten ursprünglich geplant, sich angesichts des zusätzlichen Finanzbedarfs von „New Opel“ mit bis zu 500 Millionen Euro an der Rettung des angeschlagenenen Autobauers zu beteiligen. Im Gegenzug wollten die Händler einen Anteil von 10 bis 15 Prozent an einer künftigen europäischen Opel- und Vauxhall-Gesellschaft übernehmen. Als Gegenleistung hatten sie Mitsprache im Aufsichtsrat und die Zahlung von Dividenden gefordert. Dieses Konzept hatte Magna aber nie überzeugen können.

Euroda vertritt die Interessen von rund 4.000 Opel- und Vauxhall-Händlern in ganz Europa. Dem im Jahr 1990 gegründeten Dachverband gehören derzeit die nationalen Opel/Vauxhall-Händlerverbände aus 25 europäischen Ländern an.

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