Opel: Vermiet-Konzept soll den Ampera befeuern
Nicht einmal die Hälfte der Opel-Vertragshändler will das neue Technik-Flaggschiff des GM-Konzerns in Deutschland anbieten, obwohl der Aufwand für die Partner laut Opel „überschaubar“ sein soll.
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Die ersten verfügbaren Opel Amperas sollen als Rent-Fahrzeuge an die rund 200 Händler gehen, die das E-Auto anbieten wollen. „Interessierte Kunden können damit das neue E-Mobilitätserlebnis nicht nur für die Dauer einer kurzen Probefahrt um vier Ecken genießen“, sagte Vetriebs-Chefin Imelda Labbé am Rande einer Pressevorführung im Gespräch mit »kfz-betrieb«. Das Vermiet-Konzept, bei dem auch Halbtages-Buchungen möglich sein sollen, ist eines von mehreren Aktionen, mit denen Opel zur Einführung des Modells gegen Jahresende die technische Alleinstellung des Ampera in der Kommunikation hervorheben will.
Die Vertragsergänzungen in Sachen Ampera sind derweil auf dem Weg zu rund 200 der insgesamt 447 Opel-Händler, die sich in einer ersten Phase für den Ampera entschieden haben. Nur diese Partner können den Ampera dann auch im Service betreuen. Wer sich das E-Auto nachträglich ins Haus holen will, wird wohl warten müssen. Denn Opel muss mit den verfügbaren Fahrzeugen gut haushalten. GM hat offenbar aufgrund der mangelnden Subventionierungsbereitschaft europäischer Politiker nicht damit gerechnet, dass das Kaufinteresse an dem Fahrzeug die Planung für das erste Verkaufsjahr (8.000 Einheiten) übersteigt. Das Europa-Verkaufsziel für nächstes Jahr liegt jetzt bei 10.000 Einheiten.
3.000 Amperas sollen 2012 in Deutschland vermarktet werden. Hier miteingerechnet: 400 Händlerautos – je ein Vorführwagen und ein Rent-Fahrzeug. Wie sich der Ampera angesichts dieser geringen Stückzahl – zunächst im Durchschnitt 13 Einheiten pro Partner und Jahr – für den Handel lohnen soll, erklärt Imelda Labbé vor allem mit einem „überschaubaren Invest“. Die Pflicht-Elemente zur Präsentation müssten die Partner im Rahmen der kommenden neuen CI-Standards sowieso irgendwann installieren. Und auch der Schulungsaufwand in Sachen Hochvolttechnik (fünf Tage) kommt vermutlich früher oder später auf die Betriebe zu. Die Vertriebs-Chefin stellt aber auch klar: „Der Ampera ist für uns im Anlauf ganz klar eine Markenkampagne – da wird jeder seinen Beitrag bringen“.
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