Der Stoff, aus dem die Träume sind, ist bei Henrys Concept-Car Exalt schon vor dem Einsteigen zu sehen: Das Heck wurde für die chinesische Version ist mit einem speziellen Textilstoff bezogen, der wie die Haut eines Haifischs aussieht. „Shark Skin“ verbessert, verbunden mit einer besonderen Struktur am Heck, den Luftwiderstand. Schöner sparen eben. „Wir verändern unsere Concept-Cars aber ständig von den Farben, Werkstoffen und Materialien - weil wir das Auto dem jeweiligen Markt anpassen wollen, auf dem wir es zeigen”, so Henry. Im Moment ist der Exalt schwarz-dunkelblau lackiert.
Plug-in-Hybrid im Trend
Die Limousine hat aktuell nur einen mickrigen Vierzylinder unter der langen Haube - die Motoren werden gerade anderswo getestet. Ein Plug-in-Hybrid wird auch in der nächsten Ausbaustufe des Concept-Cars noch nachgerüstet. Es geht schließlich Richtung Serie - und „für eine große Limousine ist das heute ein Muss”, so Henry; nicht nur in China wird im nächsten großen Löwen also ein Doppelherz schlagen - mit rund 340 PS. Nur, wer gerade aus dem Race-Modus des Quartz kommt, dürfte sich ein wenig entschleunigt fühlen.
Genau darum geht es aber eigentlich auch in einer Limousine, in der sich etwa der chinesische Manager zur Arbeit kutschieren lassen soll. Der kann seinen Blick über das tiefschwarze Ebenholz der Türen schweifen lassen. Ein chinesischer Kunsthandwerker hat dort das Bild eines Löwen im Bambuswaldrohren und Blättern hineingeschnitzt. Ein europäischer Kunde könnte eher an einer bootsdeck-ähnlichen Oberfläche Gefallen finden, meint Henry. Die Jahresringe kommen dabei übrigens aus dem ganz besonderen „Holz”: recycelten, gepressten Zeitungen. Das Material aus der Möbelindustrie könnte es bald in die Serie schaffen.
„Fließend, aber nicht verschlungen - klare Formen, aber nicht teutonisch zackig”: Das ist Peugeots generelle Designlinie, so der Master-Designer. Der frankophile Kunde soll Zeit haben zu relaxen und durchzuatmen. Im Exalt macht darum das Luftreinigungssystem „Pure Blue” Hausputz: Alle Oberflächen werden durch Bakterizide chemisch gereinigt. Feinstaub wird während der Fahrt durch einen neuartigen Aktivfilter aus der guten Stube gewiesen.
Zur Gelassenheit trägt auch die Innenraumgestaltung bei. Der Exalt hält zwei Kippschalter links vom Lenkrad parat, sieben rechts; alle nach den Wünschen des Kunden frei zu belegen. „Mehr kann kaum jemand beherrschen”, so Henry. Über die beiden in der Mittelkonsole angebrachten Touchscreens wird der Rest geregelt - bei Bedarf. Das große Aufräumen ist ja schon heute in neueren Serienmodellen zu sehen.
Das Konzept von Lebensart an Bord sollen Peugeot-Kunden bald als typisch französisch erkennen. Gelingt das, haben sich die zweistelligen Millionenausgaben für Quartz und Exalt ausgezahlt. Concept-Cars sind eben mehr als nur eine gute Show.
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