Gebrauchtwagenmarkt Pkw-Besitzumschreibungen sacken um ein Viertel ab

Von Andreas Grimm

Der Gebrauchtwagenmarkt trocknet immer stärker aus. Nach einem Rückgang der Pkw-Halterwechsel um ein Fünftel im März vergrößerte sich das Minus im April nochmals. Auch in anderen Fahrzeugklassen greift die Krise um sich.

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Im Gebrauchtwagengeschäft herrscht weiterhin trübe Stimmung. Es mangelt an Fahrzeugen.
Im Gebrauchtwagengeschäft herrscht weiterhin trübe Stimmung. Es mangelt an Fahrzeugen.
(Bild: Grimm / »kfz-betrieb«)

Den Händlern geht weiterhin sowohl im Neuwagen- als auch im Gebrauchtwagenhandel viel Geschäft verloren. Wie aus den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) für den April hervorgeht, ist die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen zuletzt um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken (-25,3 %). Damit beschleunigt sich in diesem Geschäftsfeld der Rückgang. Im März hatte das Minus noch 20,6 Prozent betragen.

Im zurückliegenden April fanden 44.550 Pkw einen neuen Halter. Insgesamt wechselten seit Jahresanfang damit 1,91 Millionen Fahrzeuge den Besitzer. Das sind 12 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. An den Ursachen für den Rückgang hat sich dabei nichts geändert: Es fehlt nach wie vor an Ware, da der Nachschub an Neuwagen weiter stockt, wie sich auch aus dem Rückgang der Neuzulassungen um zuletzt 21,5 Prozent ablesen lässt.

Deutlich wird die Entwicklung auch an den monatlichen Zahlen der Autobörse Mobile.de: Deren Angaben zufolge ist das Angebot an eingestellten Fahrzeugen auf der Plattform im Jahresvergleich im April um 18,5 Prozent gefallen. Gleichzeitig ist die Zeitspanne, bis ein Angebot wieder gelöscht wird, um knapp 30 Prozent auf 72,5 Tage gesunken. Der durchschnittliche Angebotspreis ist dagegen um 27 Prozent gestiegen.

Rückgang auch bei Nutzfahrzeugen

Nicht viel besser steht es inzwischen um das Geschäft mit Nutzfahrzeugen. Laut KBA-Zahlen sind die Lkw-Besitzumschreibungen um 18,1 Prozent auf 29.650 Einheiten gefallen. In den letzten Jahren hatte dieses Geschäftsfeld stark geboomt. Im Jahresverlauf 2022 sind die Lkw-Umschreibungen aber inzwischen um 10,1 Prozent rückläufig. Etwas weniger schwierig ist die Lage bei den Zugmaschinen: Hier gingen die Halterwechsel im April nur um 11,9 Prozent zurück. Das Minus von 5,7 Prozent im Gesamtjahresverlauf fällt im Vergleich zu den anderen Fahrzeugklassen moderat aus.

Die einzige große Ausnahme ist die Entwicklung der Omnibus-Nachfrage. Diese Fahrzeugklasse verzeichnet schon länger einen Anstieg der Besitzumschreibungen. Allerdings kommt dieses Nischengeschäft auch aus einem absoluten Tief, da Reisebusse in der Corona-Pandemie gar nicht mehr gefragt waren. Im April 2022 kletterten die Bus-Umschreibungen um 33,9 Prozent auf 509 Fälle. Im Gesamtjahr wechselten bislang 2.014 Einheiten den Halter (+23,8 %).

Auch bei den motorisierten Zweiräder ist derzeit wenig zu holen: Für diese Fahrzeugklasse weist das KBA einen Rückgang der Umschreibungen um 16,3 Prozent aus.

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