PSA launcht herstellerunabhängiges Flottenmanagment-Tool

Von wu/js

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Der französische Hersteller startet zum 1. August ein Flottenmanagementsystem auf dem deutschen Markt. Damit sollen sich Fuhrparks effizienter verwalten lassen. Händlern verspricht PSA zudem zusätzliche Erträge und neue Möglichkeiten in der Kundenbindung.

(Bild: PSA)

Dass sich die PSA-Gruppe nicht mehr nur als Automobilhersteller verstehen will, sondern auch als Mobilitätsdienstleister, wurde in der vergangenen Woche in Köln deutlich: Mit „Free-2-Move Connect Fleet“ hat der Autobauer eine webbasierte Flottenmanagementplattform vorgestellt, mit der sich Fahrsicherheit, Fuhrparkkosten und Betriebsprozesse optimieren lassen sollen. Den offiziellen Launch des Services plant PSA für den 1. August.

Produktmanager Marc Pohl, der für die Einführung verantwortlich ist, skizzierte die aktuellen Herausforderungen für die Fuhrparkmanager. „Reduzierte Fuhrparkkosten und optimierte Betriebsprozesse sind wichtige Ziele“, erklärte Pohl. Denn: Kraftstoffverbrauch und Verschleiß sind Kostentreiber beim Betrieb eines Fuhrparks. Dabei wies er auch auf das Thema Nachhaltigkeit hin, das immer wichtiger werde, etwa im Hinblick auf die CO2-Reduzierung. Oder auch die Sicherheitsfrage: Unfälle im Straßenverkehr während der Arbeitszeit hätten stark zugenommen.

Das neue Konzept soll dabei unterstützen, all diese Ziele zu erreichen: mit Informationen zu Kilometerstand, Kraftstoffverbrauch, Emissionen, Geolokalisierung sowie Fahrverhalten in Echtzeit. „Unser Vorteil“, so der PSA-Produktmanager, „wir haben den Hersteller im Rücken und greifen direkt auf den CAN-Bus zu, was eine hohe Datenqualität ermöglicht.“

Keine zusätzlichen Kosten für den Handel

„Free-2-Move-Lease“-Direktor Clemens Spiegelhalder erklärte den Mehrwert für die PSA-Händler: „Auch für sie ist es ein gutes Angebot, weil sie ihren Kunden zusätzliche, interessante Services bieten können.“ Mit einer durch das Tool geschaffenen Mehrleistung gewinne man die Kunden, die man anschließend auch binden könne. Der Kunde erhalte beispielsweise Erinnerungen an anstehende Wartungen exklusiv vom anbietenden Händler und kann darüber hinaus die Bindung zum Kunden intensivieren, in dem er beispielsweise als Berater in Sachen ökonomisches Fahren auftritt.

Clemens Spiegelhalder (li.), Direktor von „Free2MoveLease“ und Produktmanager Marc Pohl.
Clemens Spiegelhalder (li.), Direktor von „Free2MoveLease“ und Produktmanager Marc Pohl.
(Bild: PSA)

Dafür erhalten die Händler Unterstützung von einem Außendienstmitarbeiter. Zusätzliche Kosten sollen dadurch für den Handel nicht entstehen.

Beim deutschen Launch kann der Hersteller auf einige Praxiserfahrung zurückgreifen, denn das System wurde bereits in sechs europäischen Ländern eingeführt. Inzwischen zählt der Service rund 1.000 überwiegend französische Kunden, unter anderem Großabnehmer wie La Poste, Avis oder Europcar, die insgesamt etwa 130.000 Fahrzeuge vernetzt haben.

Für die Vernetzung ist eine Telematik-Box notwendig, die werksseitig in den Peugeot-Modellen mit „Connect SOS“ und in Citroën- und DS-Modellen mit „Connect Box“ verbaut ist. Fahrzeuge ohne eine solche Vorrichtung können bei einem PSA-Händler mit einer entsprechenden Nachrüstbox ausgestattet werden – unabhängig vom Fabrikat. Die Kosten sollen sich dabei inklusive des Einbaus zwischen 140 und 180 Euro bewegen. Bei konzernfremden Fabrikaten müsse allerdings zunächst geklärt werden, inwieweit der Zugriff auf den CAN-Bus möglich ist.

Für den Service sind drei aufeinander aufbauende Module buchbar:

Modul 1 – Reporting (9,90 Euro/Monat)

  • Verfolgung gefahrener Kilometer und Nutzungsdauer
  • Tatsächlicher Kraftstoffverbrauch und –füllstand
  • Echtzeitübermittlung mechanischer Warnmeldungen
  • Erinnerung an Wartungsintervalle
  • Privatsphären-Modus

Modul 2 – Eco-Driving (10,90 Euro/Monat)

  • Analyse des Fahrverhaltens (z.B. zu starkes Beschleunigen)
  • Personalisierte Empfehlungen für ökonomisches Fahren
  • Fahrer-Ranking nach sicherer und effizienter Fahrweise

Modul 3 – Geolocation (11,90 Euro/Monat)

  • Gelokalisierung der gesamten Fahrzeuge im Fuhrpark in Echzeit
  • Tracking von Routenverläufen und Stillstandzeiten
  • Geofencing (virtueller Zaun – erkennt, wenn ein Fahrzeug einen Bereich befährt oder verlässt)
  • Festlegen von POIs (Points of Interest)

Die bisherigen Erfahrungen jedenfalls seien durchweg positiv. So berichtete der Business Development Manager Northern Europe, Daniel Worthmann, dass allein die Ankündigung des Einsatzes des Services in Firmen dafür sorgte, dass die Mitarbeiter sofort rund fünf Prozent weniger Sprit verbrauchten: „Das Feedback unserer Kunden belegt weiterhin ein Einsparpotential beim Kraftstoffverbrauch von 10 bis 15 Prozent.“

Der Manager wies außerdem auf einen weiteren Mehrwert für die Unternehmen hin: „Das System hilft auch Steuern sparen.“ Denn mit dem digitalen Fahrtenbuch ließe sich leicht feststellen, ob Dienstfahrten überwiegen und damit die „Ein-Prozentregel“ für die Nutzer eines Firmenwagens keine Anwendung findet.

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