Renault: „Kein berauschender Start“

Von Wolfgang Michel

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Der Verkauf ist bei Renault im ersten Quartal 2012 nicht wie erwartet gelaufen. Der Vorstandsvorsitzende Achim Schaible erklärt »kfz-betrieb«, woran es lag und wo es künftig hingehen soll.

(Foto: Michel)

Redaktion: Was waren die Gründe für den verhaltenen Jahresstart von Renault in Deutschland?

Achim Schaible: Wir sind nicht gerade berauschend in das neue Jahr gestartet. Das hatte im Wesentlichen zwei Gründe: Zunächst hat 2012 für uns mit einem deutlich niedrigeren Auftragsbestand begonnen. Das heißt, wir konnten im vergangenen Jahr nicht alle geplanten Verkäufe realisieren, da vor allem der Privatkundenmarkt am Ende des Jahres 2011 deutlich zurückhaltender war. Und genau darin liegt auch der zweite Grund. Denn wir haben konsequent den Privatkunden im Fokus, und dieser Vertriebskanal ist in den ersten beiden Monaten rund fünf Prozent schwächer als im Vorjahr: Im Januar lag der Privatkundenanteil an den Neuzulassungen bei nur 35 Prozent, im Verhältnis zu 40 Prozent im Januar 2011.

Sind die Privatkunden verunsichert?

Im Moment zumindest ist eine Verunsicherung klar zu erkennen. Gleichzeitig bleibt der Markt stabil. Denn im Gegenzug wachsen Flotten- und Herstellerzulassungen – ein Segment, das Renault in dem Ausmaß nicht mehr bedienen wird. Natürlich werden wir die notwendige Anzahl an Vorführwagen generieren. Aber unsere Vertriebspolitik ist ganz klar auf den Endkunden ausgerichtet, dies gemeinsam mit unseren Händlern – ohne taktische Maßnahmen darüber hinaus.

Es wird also keine überzogenen Tageszulassungen geben?

Eindeutige Entscheidung im Haus: Nein.

Wie wirkt sich der schwächere Jahresbeginn auf die Verkaufsjahresziele aus?

Im Vergleich zum Vorjahr fehlen uns in den ersten beiden Monaten etwa 5.000 Fahrzeuge. Das ist noch kein Grund zur Sorge. Klar ist aber: Wir dürfen uns ab jetzt keine Schwäche mehr erlauben. Wir müssen konsequent die Endkunden-Vertriebskanäle bedienen. Spätestens jetzt müssen wir dort mit unserer Produktpalette punkten.

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Welche Rolle spielen die neuen Modelle?

Natürlich spielt der in Genf neu vorgestellte Dacia Lodgy eine wichtige Rolle für die Verkaufsziele. Ebenso haben wir bei den erhöhten Verkaufszielen bereits den neuen Clio berücksichtigt, der Ende des Jahres kommt. Darüber hinaus setzen wir auf das Facelift des Twingo sowie die jetzt anstehende Erneuerung der Megane-Palette. Von diesen Ergänzungen in der Produktpalette erhoffen wir uns einen erkennbaren Schub und halten daher auch an deutlich über 180.000 Verkäufen für dieses Jahr fest.

Einen Schub erhoffen Sie sich auch von den Elektrofahrzeugen: Rund 8.000 Einheiten sind 2012 geplant. Wie war die Nachfrage zum Jahresstart?

Wir haben vergangenen November damit begonnen, den Kangoo als Elektrofahrzeug zu verkaufen und sind mit dem Kaufantragseingang in den ersten Monaten sehr zufrieden. Bislang haben wir pro Monat im Durchschnitt 250 bis 300 Kangoos verkauft – und auch der Fluence, den wir seit Ende Januar anbieten, hatte bereits zwischen 30 und 50 Abnehmer pro Monat.

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