Ohne Mildhybride Rund ein Viertel „echte alternative Antriebe“ auf dem Neuwagenmarkt
Mildhybride werden häufig zu den alternativen Antrieben gezählt, obwohl sie nicht rein elektrisch fahren können. Seit Jahresbeginn weist das KBA die Fahrzeuge in den Neuzulassungen separat aus. Rechnet man sie zu den Verbrennern, dann sinkt der Anteil alternativer Antriebe deutlich, wie eine DAT-Analyse zeigt.
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Seit Anfang dieses Jahres liefert das Kraftfahrt-Bundesamt mit den Neuzulassungszahlen eine genauere Unterteilung in Bezug auf alternative Antriebe: Bei den Hybriden werden nicht mehr nur die Plug-in-Hybride separat ausgewiesen, sondern nun auch die Voll- und Mildhybride. Darauf weist die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in ihrem neuesten DAT-Barometer hin.
Rechnet man Mildhybride zu den alternativen Antrieben, dann ergibt sich für die ersten beiden Monate des Jahres 2022 folgende Aufteilung: 36 Prozent Benziner, 21 Prozent Diesel und 43 Prozent alternative Antriebe. Allerdings können Mildhybride nicht rein elektrisch fahren, sie besitzen lediglich einen 48-Volt-Startergenerator. Sie zu den alternativen Antrieben zu zählen, erscheint vor diesem Hintergrund zumindest fraglich.
Die genauere Analyse zeigt: Insgesamt wurden im Januar und Februar 73.116 Pkws mit Hybrid-Antrieb (ohne Plug-in-Hybride) zugelassen. Nur 10.711 (14,6 %) davon waren Vollhybride, die restlichen 85,4 Prozent demnach Mildhybride. Rechnet man nun die Mildhybride zu den Verbrennern, ergibt sich ein Dieselanteil von 28 statt 21 Prozent, Benziner kommen auf 45 statt 36 Prozent. Die „echten alternativen Antriebe“ kommen dann auf 27 Prozent. Diese setzen sich zu 13 Prozent aus rein elektrisch (BEV) angetrieben Pkws, 10 Prozent Plug-in-Hybriden (PHEV), 3 Prozent Vollhybriden (HEV) und einem Prozent Gasfahrzeugen zusammen.
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Alternative Antriebe
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Gebrauchtwagen: Werte steigen weiter
Wie in jedem Monat wirft das DAT-Barometer auch einen Blick auf die Situation am Gebrauchtwagenmarkt. In den letzten 12 Monaten lag die Standzeit gebrauchter Diesel in der Regel unter der von Benzinern. Seit Ende 2021 geht die Schere zwischen den beiden Antrieben auseinander: Im Januar 2022 betrug die Differenz 12 Tage, im Februar 14 Tage. Benziner standen im Februar 88 Tage, Diesel 74. Die Knappheit an Selbstzündern, kombiniert mit dem generellen Fahrzeugmangel, sorgt dafür, dass die Fahrzeuge spürbar schneller vom Hof gehen.
Die fehlende Ware sorgt auch für weiter steigende Preise. Drei Jahre alte Benziner konnten im Februar noch für 66,8 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises verkauft werden, vergleichbare Diesel kamen auf 64,3 Prozent. Beides seien Werte, die vor der Pandemie eher von zwei statt drei Jahre alten Pkws erzielt wurden, heißt es von der DAT.
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