Kaufberatung Soll man in Tote investieren?

Von Steffen Dominsky

Hunderte verschiedener Automobilmarken brachte die Geschichte hervor; viele davon gibt es nicht mehr. Da stellt sich beim Old- bzw. Youngtimerkauf die Frage: Worin investieren? Auch in eine tote Marke? Die Experten vom Marktbeobachter Classic-Analytics haben da einen Tipp.

Ein Glas ist nicht nur ein Trinkbehältnis, es ist auch eine nicht mehr existierende Automobilmarke. Ergo will der Kauf eines entsprechenden Modells überlegt sein.
Ein Glas ist nicht nur ein Trinkbehältnis, es ist auch eine nicht mehr existierende Automobilmarke. Ergo will der Kauf eines entsprechenden Modells überlegt sein.
(Bild: GLAS Automobilclub International e. V)

Verstorbene haben es nicht leicht. Schnell vergisst man sie, es sei denn, sie haben wirklich Herausragendes geleistet, oder man hatte zu ihnen einen besonderen Bezug. Im Oldtimerbereich ist das nicht anders; sogenannte „tote Marken“ tun sich generell schwerer, Fans zu finden, und oft hinkt ihr Wert dem eines vergleichbaren Fahrzeugs einer noch existierenden Marke hinterher. Der Grund ist einfach – aus Sicht des Oldtimer-Interessieren: Um etwas haben zu wollen, muss man erstmal wissen, dass es etwas überhaupt gibt.

Marken wie Mercedes-Benz, Alfa Romeo oder Cadillac sind nicht nur in den Medien um ein Vielfaches präsenter als Stoewer, Isotta Fraschini oder Dupont. Ein einfacher Besuch der nächstbesten Oldtimerrallye reicht nicht aus, um Fahrzeuge dieser Marken zu entdecken, im Gegenteil. Man benötigt dafür schon etwas automobilhistorischen Spürsinn. Nächster Knackpunkt: Auch der Oldtimerkäufer denkt in Schubladen und versucht stets, ein Fahrzeug im automobilen Kosmos einzusortieren: Ein Porsche ist sportlich, ein Jaguar elegant und ein Saab innovativ. Aber wofür stand ein NSU, ein Borgward oder ein Simca?