Spanischer Kfz-Azubi in Koblenz
Ein junger Spanier hat in einem Koblenzer Autohaus eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker begonnen. Die Kfz-Innung Mittelrhein sieht in dem Projekt auch eine Antwort auf den demografischen Wandel.
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Die Kfz-Innung Mittelrhein unter der Leitung von Obermeister Mark Scherhag setzt neue Akzente in der Ausbildung und will jungen Spaniern eine duale Berufsbildung ermöglichen. Als erster hat Rodrigo Tena Coello de Portugal aus Madrid am 1. Oktober eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker im Autohaus Scherhag begonnen.
Zu Beginn gelte es, Erfahrungen zu sammeln und die Ausbildung zwischen dem Betrieb, der Berufsbildenden Schule und dem Metallzentrum der Handwerkskammer abzustimmen, erklärte Betriebsinhaber und Innungsobermeister Mark Scherhag. Er sieht in dem Projekt eine Chance für das Handwerk, angesichts des demografischen Wandels auf dem Ausbildungsmarkt zu bestehen. Zum Start der Ausbildung übergab er seinem neuen Lehrling einen Gutschein für Fachbücher. Insgesamt bildet sein Betrieb derzeit 13 Lehrlinge aus.
Die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen begleitet das Projekt, junge Spanier am Mittelrhein im Handwerk auszubilden. „Fachkräfte sind für unsere Region besonders wichtig und lassen sich nur durch gute Ausbildung generieren“, so deren Vorsitzende Ulrike Mohrs. Bis 2025 drohe ein Fachkräftemangel. Alle Betriebe seien gefordert, etwas dagegen zu unternehmen; mehr Lehrlinge seien ein Schritt in die richtige Richtung.
Auch das Handwerk begrüßt das Projekt. Zwar dürfte im ersten Jahr die Sprachbarriere eine Hürde darstellen, meinte der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Karlheinz Gaschler. Doch wer das kulturelle Angebot in der Tourismus- und Weinregion an Rhein und Mosel kennenlerne, werde es sicher schätzen und lieben.
Weitere Lehrlinge sollen folgen
Ab August 2013 sollen dann 15 junge Spanier im Bereich der Handwerkskammer Koblenz eine Handwerkslehre nach dem dualen System absolvieren. Sie werden in den Berufen Kfz-Mechatroniker, Mechatroniker für Kältetechnik, Elektroniker sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausgebildet.
Im Oktober lernen die Betriebsinhaber ihren zukünftigen Lehrling in einem Interview per Videotelefonie über das Internet kennen. Mit Unterstützung eines Dolmetschers können sie Fragen stellen und über ihren Betrieb informieren.
Die Handwerkskammer Mittelrhein engagiert sich schon seit 2009 in dem bundesweiten Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“. Ziel ist die Erhöhung der grenzüberschreitenden Mobilität, insbesondere während der Erstausbildung.
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