Ssangyong: Große Erwartungen an den Rexton
Im November bringt Ssangyong den neuen Rexton. Er soll laut Geschäftsführer Ulrich Mehling für einen Großteil der Verkäufe im kommenden Jahr verantwortlich sein - obwohl es das Modell nur als Diesel gibt. Das aktuelle Schwächeln des Selbstzünders spürt Ssangyong derzeit besonders.
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Die Neuzulassungen bei Ssangyong sind nach mehreren Jahren des Wachstums aktuell um fast 10 Prozent rückläufig. Das Fabrikat setzte zuletzt stark auf Dieselmotoren und spürt nun die Zurückhaltung der Verbraucher beim Selbstzünder besonders. Der neue Rexton, der im November startet, soll jedoch wieder für einen Schub sorgen. Ssangyong-Deutschland-Chef Ulrich Mehling spricht über seine Erwartungen an das Fahrzeug und über die aktuelle Situation bei dem koreanischen Fabrikat.
Redaktion: Herr Mehling, Ssangyong hat auf der IAA den neuen Rexton gezeigt. Was zeichnet das Auto aus?
Ulrich Mehling: Der Rexton ist weiterhin rahmenbasiert und hat daher eine hohe Anhängelast. Das ist unserer Zielgruppe sehr wichtig. Der Motor wurde überarbeitet und hat drei PS mehr und es gibt weiterhin eine siebenstufige Automatik von Mercedes. Er hat im Innenraum deutlich zugelegt, ist wertiger und hat eine ganze Reihe von Assistenzsystemen bekommen. Den größten Fortschritt hat das Auto beim Fahrkomfort gemacht.
Was erwarten Sie sich von dem Modell?
Das Auto startet im November. Wir sind sehr hoffnungsfroh, das wir den Rexton gut verkaufen können. Wir haben das Auto auf einer kleinen Tour durch Deutschland unseren Händlern bereits vorgestellt, die daraufhin bereits 350 Fahrzeuge bestellt haben. Der jetzige Rexton ist ja unser meistverkauftes Modell, und dementsprechend haben wir auch beim neuen Modell große Erwartungen. 1.200 Einheiten sollten es im nächsten Jahr schon werden.
Es gibt aber aktuell nur den Diesel...
Aktuell ja. Wir könnten aber auch einen Zwei-Liter-Turbobenziner mit 220 PS nachlegen. Das ist aber noch nicht entschieden. In diesem Segment ist der Diesel nach wie vor das Maß der Dinge – auch, weil der Benziner eine geringere Anhängelast hätte. Von daher sehen wir nicht so eine große Veränderung hin zum Benziner, wie das in anderen Segmenten der Fall ist.
Der Absatz bei Ssangyong liegt aktuell im Minus. Ist das vor allem auf die Dieselthematik zurückzuführen?
Das macht uns auf jeden Fall zu schaffen. Wir verkaufen unsere Autos zum größten Teil an Privatkunden, die aktuell sehr verunsichert sind. Sie halten sich entweder mit dem Kauf komplett zurück oder greifen lieber zum Benziner oder Hybrid. Diese Nachfrage können wir nicht voll bedienen. Wir haben zum Beispiel ein Defizit, was einen kleinen Turbobenziner beim Tivoli betrifft. Das wäre ein Motor, den der Markt verlangt. Wir sprechen gerade mit dem Hersteller, um dieses Defizit zu beheben.
Aber beim Rexton spielt das keine so große Rolle?
Wir denken, dass wir für die Rexton-Kunden mit dem durchzugsstarken Diesel in Zusammenhang mit der hohen Anhängelast ein gutes Angebot haben. Schließlich wachsen wir aktuell auch mit dem jetzigen Modell noch.
Sie hatten sich eigentlich auch insgesamt ein Absatzwachstum für 2017 vorgenommen. Das klappt vermutlich nicht...
Das ist natürlich nicht sehr erfreulich, aber es war vor einem Jahr noch nicht absehbar, dass die Dieselthematik so sehr Fahrt aufnimmt. Ich denke, wenn wir 3.200 Einheiten schaffen, ist das angesichts der aktuellen Situation ok.
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