»kfz-betrieb«-Auto-Check Suzuki Vitara – weniger Leistung für mehr Fahrspaß
Suzuki hat seinem Dauerbrenner Vitara in der neuesten Modellgeneration einen Mild-Hybrid-Antrieb spendiert, der dem kompakten SUV richtig gut zu Gesicht steht. Und auch sonst überzeugt das angebotene Gesamtpaket – mit einer Einschränkung.
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In „Solar Yellow Pearl Metallic“ oder schlichtweg in Gold rollte der Suzuki Vitara Allgrip Hybrid in der Redaktion »kfz-betrieb« zum Test an. Das japanische SUV läuft seit über drei Jahrzehnten in der mittlerweile vierten Generation vom Band und ist noch eines der wenigen SUV-Modelle, das mit einem Allradsystem angeboten wird.
In der neuesten Modellgeneration haben die Japaner den kompakten Vitara optisch dezent überarbeitet und elektrifiziert. Dazu haben sie ihm ein 48-Volt-Mild-Hybrid-System eingepflanzt, dass den 1,4 Liter großen Turbobenziner unterstützen und gleichzeitig den Verbrauch senken soll.
In unserem Test lag dieser bei einem akzeptablen Wert von unter sieben Litern auf 100 Kilometern. Der Vierzylinder leistet jetzt 95 kW – 8 kW weniger als der Vorgänger – und entwickelt ein maximales Drehmoment von 235 Nm. Das hört sich zunächst alles nicht nach sonderlich viel an, reicht aber locker aus, um das mit knapp über 1,3 Tonnen vergleichsweise leichte SUV jederzeit souverän zu bewegen.
Und mehr noch: Der Vitara reagiert munter und unmittelbar auf die Bewegungen des Gasfußes – selbst bei niedrigen Drehzahlen und ohne wirklich spürbares Turboloch. Das wird nämlich vom Startergenerator (ISG) mit 10 kW gestopft, das den Vitara im unteren Drehzahlbereich unterstützt.
Gerade auf der Landstraße und im urbanen Verkehr kann der agile und muntere Antrieb des Vitaras seine Stärken voll ausspielen. In den Gleitphasen übernimmt der Generator sogar die vollständige Versorgung des Bordnetzes, während der Verbrennungsmotor stillsteht. Der Wechsel funktioniert dabei tadellos. Das automatisch geschaltete Sechsganggetriebe verrichtet seinen Dienst unauffällig und mit nachvollziehbarer Gangwahl.
Fahrkomfort steht beim Fahrwerk im Vordergrund. Das ist weich abgestimmt, ohne schwammig zu sein. Unebenheiten auf der Fahrbahn bügelt es souverän aus. Die Lenkung ist im Fahrbetrieb angenehm straff und direkt. Rangiert man das SUV in eine Parklücke, lässt sich das Lenkrad leicht bewegen.
Zweckmäßiger Innenraum
Der Innenraum ist praktisch und funktional. Alles ist an seinem Platz, und man findet sich auf Anhieb zurecht. Hier erwarten den Fahrer keine Experimente, dafür jede Menge Hartplastik und großflächig eingesetzte silberne Dekorelemente. Das macht zwar optisch relativ wenig her, dafür ist es aber sauber verarbeitet.
Auch das Infotainment-System ist einfach gehalten und recht übersichtlich, wirkt aber im Vergleich zu anderen Systemen in Sachen Menüführung und Bedienlogik irgendwie angestaubt und altbacken. Etwas mehr Luxus versprühen die mit Mikrofaserstoff bezogenen und abgesteppten Sitze des japanischen SUVs, auf denen man auch auf längeren Etappen bequem sitzt. Vier Personen jenseits der 1,80 Meter finden hier Platz.
Auf der Autobahn wird´s laut
Auf der Autobahn büßt der Vitara aber etwas an Reisekomfort ein. Denn bei höheren Geschwindigkeiten wird es durchaus laut und damit auf Dauer nervig. Das liegt vor allem an der Geräuschentwicklung des Motors und den Windgeräuschen, die mit zunehmender Geschwindigkeit immer prägnanter werden. Eine wirkungsvollere Dämmung der Fahrgastzelle hätte dem SUV sicherlich gutgetan.
In Anbetracht des Gesamtpakets ist das aber durchaus verkraftbar. Mit den 32.700 Euro ist man am oberen Ende der Ausstattungsliste angelangt – und die kann sich durchaus sehen lassen: 17-Zoll-Alufelgen, LED-Scheinwerfer, diverse lackierte Dekorelemente, getönte Scheiben und jede Menge elektronische Helferlein.
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