266666,251361,277042 Toyota-Händlerverband sieht Licht am Ende des Tunnels
Mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von einem Prozent stehen die Toyota-Händler besser da als erwartet. Dazu haben auch die Rückrufaktionen beigetragen.
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Nach Ansicht des Präsidenten des Toyota-Händlerverbands (THV) Burkhard Weller hat der japanische Hersteller die Talsohle durchschritten – die „Gaspedal-Nachwehen“ schwächten sich ab. „Im Juli hat die Händlerschaft das Tief hinter sich gelassen“, so Weller gegenüber »kfz-betrieb ONLINE«.
Die finanzielle Lage der Toyota-Partner stellt sich mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von einem Prozent aktuell besser dar als ursprünglich befürchtet.
Die Händler hätten den Fokus stärker auf das Gebrauchtwagengeschäft gelegt und damit die deutliche Ertragsdelle im Neuwagengeschäft zumindest teilweise ausgeglichen, so Weller. Sowohl die Bestände als auch die Standtage seien deutlich gesunken.
Auch das Aftersales-Geschäft hat sich in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres als stabile Säule erwiesen. „Der Service ist durch die unnützen Rückrufe sehr gut gelaufen“, bestätigt der Händlerverbandspräsident.
Marketingkampagne trägt Früchte
Erste Lichtblicke gibt es auch im Neuwagengeschäft: „Der Anteil der Eroberungsverkäufe ist von völlig unbefriedigenden knapp 20 Prozent im März dieses Jahres wieder auf die gewohnten 40 Prozent im Juli angestiegen“, bemerkt Weller. Einen guten Anteil an diesem positiven Ergebnis spricht er der vom Händlerverband eingeforderten Marketingkampagne „Mein Toyota“ zu. Sie sei sowohl bei den Kunden als auch bei den Interessenten sehr gut angekommen.
Positiv bewertet Weller die Zusammenarbeit zwischen dem THV und dem Kölner Importeur: „Wir arbeiten in einer aus frühen, erfolgreichen Jahren bekannten Vertrautheit zusammen. Offenbar stimmt es, dass Krisen zusammenschweissen.“
Auf der Jahreshauptversammlung des THV am 30. Mai hatte der Händlerverband noch harsche Kritik an der Konzeptlosigkeit des Importeurs geübt. Jetzt sei eine völlig neue Qualität der Zusammenarbeit spürbar.
Beispielsweise hatte sich der THV-Vorstand kürzlich gemeinsam mit dem Toyota-Deutschland-Präsidenten Toshiaki Yasuda und der Geschäftsleitung des Importeurs auf den Weg nach Japan gemacht, um dort mit Akio Toyoda und anderen Boardmitgliedern über die Besonderheiten des deutschen Marktes zu sprechen und über die nach Ansicht des THV „überspannte Preisfindung“.
Bewegung gibt es auch bei den vom Handel als zu komplex empfundenen Vertriebsprogrammen: „Nahezu alles, was wir im Mai auf der Jahreshauptversammlung eingefordert haben, ist gekommen – in ungewohnt unbürokratischer Weise“, unterstreicht Weller.
Margenverhandlungen laufen
Noch im vollen Gange sind indes die Margenverhandlungen. Der THV-Präsident hofft, dass erste Ergebnisse bis Weihnachten vorliegen werden. Nähere Details wollte Weller nicht nennen, nur so viel: „Wir verhandeln auf Augenhöhe und sind uns einig, dass es nicht weniger wird und dass es unkomplizierter wird.“
In Sachen Neuwagenabsatz für das Gesamtjahr 2010 schließt sich der THV an die Prognose von Toyota Deutschland an. „Wir schaffen die 80.000 Neuzulassungen ohne Tageszulassungen. Es wird kein Spaziergang, aber die Händler und Toyota haben sich ein Versprechen gegeben und Versprechen hält man ein“, so Weller. Den Anschluss an 2009, glaubt er, wird Toyota in Deutschland allerdings erst 2012 finden.
Bis dahin, hofft Weller, wird der Importeur zu seinem alten Selbstbewusstsein zurückfinden. „Der Schlag saß tief, allemal jetzt, wo wir wissen, dass unsere amerikanischen Freunde nur Gas mit Bremse verwechselt haben.“
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