Trend-Tacho: Winterreifengeschäft schwächelt
86 Prozent der Autofahrer wollen sich in den nächsten sechs Monaten keine neuen Winterreifen kaufen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung der Reifenportale, während der Fachhandel Kunden verliert.
Anbieter zum Thema

Der Verkauf von Winterreifen lief in der letzten Saison alles andere als gut. Die Hersteller klagten über volle Lager und die Händler über schrumpfende Preise und Erträge. Auch für die bevorstehende Saison bleiben Absatzchancen für die Kfz-Betriebe gering: 86 Prozent der Autofahrer wollen sich in den nächsten sechs Monaten keine neuen Winterreifen kaufen. Bei den Fahrern von japanischen Fahrzeugen sind es sogar 95 Prozent, die keinen Bedarf an neuen Winterreifen haben. Dies ergab die Trend-Tacho-Studie der Sachverständigenorganisation KÜS und der Fachzeitschrift »kfz-betrieb«.
Zudem wissen 30 Prozent der Befragten nicht, in welchem Zustand sich ihre Winterreifen befinden beziehungsweise welche Profiltiefe diese besitzen. Die Informationsdefizite der Autofahrer zu den Themen Sicherheit und Reifenqualität könnten die Fachbetriebe während des nächsten Werkstattaufenthalts ihrer Kunden ausräumen und somit ihre Absatzchancen im Räder- und Reifengeschäft erhöhen, verdeutlicht die Studie.
Werkstattketten sind beim Reifenkauf kaum gefragt
Auf die Frage, wo die Autofahrer das nächste Mal ihre Reifen oder Kompletträder kaufen wollen, nannten 36 Prozent den Reifenfachhandel (Vorjahr: 38 Prozent) und 30 Prozent das markengebundene Autohaus (Vorjahr: 32 Prozent). Die Freien Werkstätten liegen in der Gunst der potenziellen Käufer (21 Prozent) an dritter Stelle und gewannen drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr hinzu. Auch die Bedeutung der B2C-Portale hat zugenommen: Bereits sechs Prozent der Befragten (Vorjahr: vier Prozent) würden ihre neuen Reifen und Räder online kaufen. Dagegen kommen Werkstattketten wie A.T.U und Pit-Stop als Bezugsquelle für nur vier Prozent infrage.
Beim nächsten Kauf würden sich 41 Prozent der Autofahrer für einen Reifen eines Premiumherstellers wie Pirelli, Michelin oder Goodyear entscheiden und 30 Prozent für eine „qualitativ gute Zweitmarke“ wie Semperit oder Uniroyal. Knapp ein Drittel der Befragten könnte sich vorstellen, „einen sehr preiswerten, eher unbekannten Reifen statt eines Qualitätsreifens zu fahren“. Vier Prozent tun dies bereits.
Zum nächsten Räderwechsel fahren 28 Prozent der Fahrzeughalter in eine Vertragswerkstatt und 23 Prozent in einen freien Servicebetrieb. Nur 17 Prozent lassen ihre Pneus von spezialisierten Reifenfachhändlern wechseln – obwohl gut ein Drittel der Autofahrer die neuen Reifen dort kauft.
Die komplette Trend-Tacho-Studie mit allen Befragungsergebnissen zum Reifenkauf, Informations- und Kaufverhalten der Autofahrer sowie zum Bekanntheitsgrad von Reifenmarken und zu den bevorzugten Montageorten erhalten Sie für nur 49 Euro unterinfo@kfz-betrieb.de.
(ID:42350444)