TÜV Nord misst Abgase während der Fahrt
Künftige Abgasnormen beinhalten Limits für die Emissionen im realen Fahrbetrieb. Diese lassen sich mit der PEMS-Technik ermitteln.
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Seit Beginn dieses Jahres ist es vorgeschrieben, die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge im realen Fahrbetrieb und nicht mehr nur auf dem Prüfstand zu ermitteln. Aber auch die Gesetzgebung für Pkw dürfte sich weiter verschärfen: „Die EU-Kommission diskutiert, ob Abgasmessungen im Realbetrieb fester Bestandteil der Zulassung werden sollen“, sagt Leif-Erik Schulte, Fachgebietsleiter Motoren/Nutzfahrzeug von TÜV Nord Mobilität.
Auf der Hannover-Messe präsentiert der TÜV Nord dafür mobile Systeme zur Abgasmessung. Das Portable Emission Measurement System (PEMS) misst und beurteilt Abgasemissionen von Fahrzeugen und Maschinen im laufenden Betrieb. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Emissionen bei realen Straßenfahrten höher sein können als auf dem Abgasrollenprüfstand“, warnt Schulte. „Im Zuge der schärferen Gesetzgebung laufen Hersteller Gefahr, die Vorgaben nicht zu erfüllen. Mit PEMS können wir aber verlässliche Zahlen liefern.“
Den Nutzen energieeffizienter Fahrzeuge prüfen
Schon heute sind die PEMS-Geräte auf der Straße unterwegs: Für Umweltämter, Behörden und andere politische Entscheider erstellt TÜV Nord Analysen zur Wirksamkeit verkehrspolitischer Maßnahmen. So ermittelt der Dienstleister bis 2016 den Nutzen energieeffizienter Busse für das Bundesverkehrsministerium – Rushhour inklusive. „Nur mit solchen Zahlen können Entscheidungen bezüglich unterschiedlicher Antriebssysteme, Betriebsstrategien und Nachrüstungsmöglichkeiten getroffen werden“, sagt Schulte.
Abseits der Straße funktioniert die Technik ebenso. Baumaschinen, landwirtschaftliche Geräte, Lokomotiven und Schiffsmotoren kommen auf den mobilen Prüfstand. Auch bei Non-Road-Fahrzeugen denkt die EU-Kommission bereits darüber nach, Abgasmessungen im Realbetrieb über die gesamte Lebensdauer vornehmen zu lassen, heißt es in einer Mitteilung.
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