CO2-Kompensationen Verbrenner-Porsche soll man künftig mit besserem Klima-Gewissen leasen können

Auch Porsche setzt immer stärker auf Elektroautos. Von Verbrenner-Ikonen wie dem 911 will sich die Marke aber (noch) nicht trennen. Nun startet der Hersteller in Deutschland eine Aktion, die den eigenen Nicht-Stromern ein besseres Klima-Image verpassen soll.

Porsche will zwar stark auf Elektromobilität setzen, Verbrenner-Ikonen wie den 911 dafür aber nicht komplett aufgeben.
Porsche will zwar stark auf Elektromobilität setzen, Verbrenner-Ikonen wie den 911 dafür aber nicht komplett aufgeben.
(Bild: Porsche)

2030 will Porsche bilanziell klimaneutral sein. Ausgerechnet Porsche. Die Marke, die mit dem 911 wie kaum eine andere für emotionale Fahrzeuge mit großen Benzinmotoren steht. Doch seit Jahren schieben auch die Zuffenhausener die Transformation an. Der elektrische Taycan verkauft sich global inzwischen besser als der 911.

Den eingeschlagenen Weg will Porsche noch deutlich beschleunigen. 2030 soll nur noch jeder fünfte verkaufte Sportwagen der Zuffenhausener von einem Verbrenner angetrieben werden. Das zeigt aber auch: Komplett will sich die Marke von ihren bisherigen Ikonen nicht verabschieden. Ein Lösungsansatz für die Zukunft sind E-Fuels. Doch ob und wann synthetische Kraftstoffe im industriellen Maßstab verfügbar sein werden, ist noch nicht absehbar.

Porsche kompensiert CO2-Ausstoß

Nun will Porsche auf andere Art und Weise dafür sorgen, dass die eigenen Benziner neben den Elektro-Modellen nicht als reine Klimasünder dastehen. In Deutschland legt der Hersteller ab sofort ein Programm auf, dass es Kunden erlauben soll, mit besserem Klima-Gewissen als bislang zu 911 und Co. greifen zu können.

Konkret kompensiert Porsche bei allen Neuwagen mit Verbrennungsmotor, die ab sofort und bis zum 31. Dezember 2022 neu in Deutschland geleast werden den kompletten Kohlendioxid-Ausstoß aus der Fahrzeugnutzung. Dafür kauft die Marke entsprechende CO2-Zertifikate. Sämtliche Kompensationszahlungen sollen in das Klimaschutzprojekt „Kariba Waldschutz“ in Simbabwe fließen. Dieses soll bedrohte Wälder und Tierarten schützen und einen Beitrag zur dauerhaften Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung leisten.

Die Höhe der Kompensation berechnet Porsche auf Basis der Vertragslaufzeit und Laufleistung sowie des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs nach WLTP. Das passiert automatisch und ohne Mehrkosten für den Kunden.

Holger Peters, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Financial Services GmbH, erklärte: „Wenn das Angebot in unserem Heimatmarkt Deutschland gut angenommen wird, werden wir prüfen, es auf weitere Märkte auszuweiten.“ Er verstehe das Angebot als einen Beitrag in der Transformationsphase zur Elektromobilität, so Peters. Porsche-Deutschlandchef Alexander Pollich bezeichnete die Aktion als „einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit“.

Wie viele Tonnen CO2 Porsche mit jener Aktion einsparen will, ließ der Hersteller auf Nachfrage unbeantwortet. Ebenso, wie viele Leasingverträge die Marke aktuell in Deutschland pro Jahr mit Kunden schließt. Verständlicherweise: Denn würde der Hersteller hierzu verbindliche Aussagen treffen und die angepeilten Werte dann unterschreiten, könnten Klagen drohen.

Bei den Pkw-Neuzulassungen hat Porsche hierzulande 2021 nach elf Monaten mit 25.166 Einheiten einen Marktanteil von 1,1 Prozent. Mit 4.236 Taycan-Zulassungen liegt der Elektro-Anteil im laufenden Jahr hierzulande bei knapp 17 Prozent.

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