VW ID 3: So lief der erste Monat in Deutschland
Die ersten Modelle des VW ID 3 sind seit Mitte September auf Deutschlands Straßen zu sehen. Noch sind nicht alle Probleme rund um den Stromer ausgemerzt. Dennoch stieg das Fahrzeug direkt hoch in der E-Auto-Bestsellerliste hierzulande ein.

Seit dem 11. September liefert VW den ID 3 in Deutschland aus. Nun gibt es auch erste offizielle Zahlen, wie das Modell hierzulande ankommt. Das Kraftfahrt-Bundesamt registrierte im September 1.771 Neuzulassungen für das Elektroauto. In der deutschen E-Bestsellerliste sprang der ID 3 damit aus dem Stand auf Platz 3 – und das, obwohl sein Marktstart wie erwähnt erst Mitte des Monats lag. Mehr Neuzulassungen erreichten nur der Renault Zoe (3.603) und Teslas Model 3 (2.776). Im VW-internen Verkaufsranking lag das Modell damit beispielsweise vor dem T-Cross (1.612 Neuzulassungen) und nicht allzu weit entfernt vom Up (2.275).
Europaweit will Volkswagen von seinem ersten Fahrzeug auf Basis des neuen Elektro-Baukastens MEB in diesem Jahr mehr als 60.000 Einheiten absetzen. Im Rahmen der ersten Auslieferungen hatte der Hersteller davon gesprochen, über 25.000 feste Bestellungen vorliegen zu haben. In Deutschland lag die Zahl Anfang September bei etwa 7.000, wie »kfz-betrieb« exklusiv berichtet hatte.
Im Handel zeigt man sich mit dem VW ID 3 bislang zufrieden. Das Elektroauto verkaufe sich „wirklich sehr gut“, berichtete zuletzt etwa Daniel Liliensiek, Geschäftsführer des Autohauses Liliensiek in Dippoldiswalde. Zeitweise habe man sogar schon höhere Auftragseingänge als beim Golf verzeichnet.
Komplett reibungslos läuft es aber noch nicht: Verbesserungsbedarf sehen einige Partner in der Kommunikation des Herstellers. „Auf viele Fragen gibt es noch keine Antworten“, ist vor allem im Hinblick auf das neue Agentur-Vertriebssystem aus dem VW-Netz zu hören. Auch bei den Kunden sei der Informationsbedarf groß. „Der Aufwand, den unsere Mitarbeiter betreiben müssen, ist enorm“, sagte Daniel Liliensiek. „Der ID 3 fordert uns extrem.“
Was macht die Software?
Ein Thema vor dem Marktstart des Autos war zudem immer wieder die Fahrzeugsoftware. Mit ihr hatte VW schwer zu kämpfen. Die ersten Modelle auf der Straße haben nun auch noch nicht alle Funktionen an Bord. Diese will VW später per Update aufspielen, voraussichtlich im Januar soll das geschehen.
Einem Testbericht der Autovermietung „Nextmove“ zufolge sollte sich der Hersteller damit besser nicht noch länger Zeit lassen. Das Unternehmer hatte bei „intensiven“ Tests eigenen Angaben zufolge insgesamt 22 Software-Bugs festgestellt. Fehler traten demnach etwa bei der Sprachsteuerung, der Verriegelung des Fahrzeugs, der Navigation oder dem Start des Infotainmentsystems auf. Sicherheitskritische Probleme stellte Nextmove im Test, über den die Vermietfirma auch ein Video veröffentlichte, nicht fest.
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