VW Passat: Der Schlaumeier aus Wolfsburg

Autor / Redakteur: sp-x / Andreas Wehner

Wenn zum Jahresende der neue Passat an den Start geht, will VW beweisen, dass sie auch in Wolfsburg bei der Elektronik ganz vorn sind, und rüstet das Auto deshalb zum Computer auf Rädern.

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Der neue Passat startet im Herbst 2014.
Der neue Passat startet im Herbst 2014.
(Foto: Volkswagen)

Der VW Passat wird zum Schlaumeier. Nachdem sich die Niedersachsen beim Generationswechsel des Golfs vor allem auf die Einführung des Modularen Querbaukastens (MQB) konzentriert und deshalb die Hardware in den Vordergrund gestellt haben, rückt bei der Neuauflage des Passat verstärkt die Software in den Focus: Neue Assistenzsysteme, ein modernes Anzeigekonzept und ein gründliches Update fürs Infotainment sollen die achte Generation des in über 40 Jahren mehr als 22 Millionen Mal verkauften Bestsellers auf Augenhöhe mit den Premium-Modellen in der Mittelklasse bringen, sagt Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer.

Hinter dem Lenkrad zum Beispiel dürfte man sich deshalb wie in einer neuen Welt fühlen. Schließlich springt VW jetzt nicht nur auf den Trend zum ausklappbaren Head-Up-Display auf, sondern bietet auf Wunsch auch ein komplett digitales Cockpit an. Auf dem Touchscreen in der Mittelkonsole kann man seine Navi-Routen nun wie auf dem Tabletcomputer mit dem Finger verschieben oder verlängern.

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Smartphones werden mit Car-Net oder Mirror-Link noch leichter gekoppelt und selbst die Hinterbänkler können sich über WLAN und eine spezielle App mit ihrem mobilen Endgerät ins Fahrzeugnetzwerk einwählen und vom Rücksitz aus das Infotainment steuern, die Navigation programmieren oder das Musikprogramm bestimmen.

Falls man sich dafür mehr ablenken lässt, als es der Sicherheit dienlich ist, wartet der Passat mit einer Vielzahl neuer Assistenten auf: Er bremst im Stadtverkehr jetzt auch automatisch für Fußgänger, hält im Stau neben dem Abstand auch die Fahrspur und warnt beim Rückwärtsrangieren vor dem Querverkehr. Außerdem überwacht er nicht nur die Aufmerksamkeit des Fahrers, sondern auch seine Gesundheit und bringt den Wagen bei einem medizinischen Notfall automatisch zum Stehen.

Damit es gar nicht erst zu Pulsrasen oder hohem Blutdruck kommt, macht der neue Passat schwere Aufgaben etwas leichter – zum Beispiel das Parken. So gibt es nicht nur eine optimierte Kamera-Überwachung und den bekannten Lenkroboter. Zum ersten Mal funktioniert der Park-Assistent auch dann, wenn man einen Anhänger am Haken hat.

Zwar wirkt es bei der ersten Passat-Preview fast ein bisschen so, als hätten diesmal die Elektroniker das Sagen gehabt. Doch auch die Ingenieure in den klassischen Gewerken waren nicht untätig. Nicht umsonst hat der jetzt ebenfalls auf den MQB gewechselte Passat noch einmal 85 Kilogramm abgespeckt und ist mit einer neuen Motorenfamilie teilweise über 20 Prozent sparsamer geworden.

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