Software VW will ID-Modelle alle 12 Wochen updaten

Von Christoph Seyerlein

Software und Volkswagen: Das ist bislang eher eine Hassliebe. Konzernchef Herbert Diess und VW-Markenleiter Ralf Brandstätter sehen nun aber entscheidende Fortschritte – und wollen schon bald die nächste Stufe zünden.

Mit den Software-Updates für seine ID-Modelle will VW zeitnah beginnen.
Mit den Software-Updates für seine ID-Modelle will VW zeitnah beginnen.
(Bild: Volkswagen)

Die Software war bislang eines der beherrschenden Themen rund um den VW ID 3. Da der Hersteller mit den Codes immer wieder seine liebe Mühe hatte, musste er um den tatsächlichen Marktstart des Modells im vergangenen Jahr lange ein Geheimnis machen. Und auch als das Auto dann da war, lief längst noch nicht alles rund: Die angekündigten Over-the-air-Updates für ID-Modelle gibt es bis heute nicht.

Doch das soll sich bald ändern. In einem Video-Gespräch bei Linkedin kündigten Konzernchef Herbert Diess und VW-Markenleiter Ralf Brandstätter an, dass die Wolfsburger intern die ersten ID-Modelle bereits mit Updates versorgen und erproben. Das nächste Ziel: „Alle 12 Wochen ein Software-Release“, erklärte Diess.

Eine Aufgabe, an der sich Brandstätter und sein Team werden messen lassen müssen. „Ob wir das von Anfang an so konsequent schaffen? Das wird eine Challenge“, zeigte sich der Markenchef auch eher zurückhaltend. Denn das Thema Software war und ist für VW noch Neuland. „Liebe zum Detail, Spaltmaße, Fahrwerke“ und derartige Dinge seien in der DNA der Wolfsburger und könne man jederzeit abrufen, so Brandstätter. Software-Kompetenz habe man sich dagegen erst aneignen müssen.

Parallelstart von Golf und ID 3: „In Summe gut gelungen“

Beide Topmanager sprachen in dem Zusammenhang von „schmerzvollen“ Erfahrungen, die aber auch „sehr wichtig“ gewesen seien, wie Diess betonte. Der Konzernchef verteidigte auch die viel kritisierte Entscheidung, den neuen Golf und den ID 3 parallel zu entwickeln. „In Summe ist uns das gut gelungen“, meinte Diess, wenngleich zumindest der Golf bislang wenig erfolgreich unterwegs ist.

Auch Brandstätter stimmte in den Tenor ein: „Ich glaube, wir unterschätzen gerade noch, was wir uns da erarbeitet haben“, sagte er.

Autonomes Fahren für sechs Euro am Tag

Noch einmal eine Schippe draufpacken will VW bald mit seinem Projekt „Trinity“. Das werde VW noch einmal stärker revolutionieren als die ID-Modelle, ist sich Diess sicher. 2026 soll die entsprechende neue Elektroauto-Generation in Wolfsburg vom Band laufen. Eines der Kernthemen in der Entwicklung soll dabei das autonome Fahren sein. Bei den Fahrerassistenzsystemen geht es bei Level 2+ los, insgesamt soll automatisiertes Fahren nach Level 4 möglich sein.

Diess und Brandstätter rechnen fest damit, autonomes Fahren in den Volumenmarkt bringen zu können. Perspektivisch sollen autonome Fahrdienste Konsumenten sechs Euro am Tag kosten, warf Diess in den Raum. „Und dann fährt jeder autonom“, ist der 62-Jährige überzeugt.

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