Studie zur Transformation Was kommt auf das Kfz-Gewerbe ab 2030 zu?
Was genau bedeutet die Transformation der Automobilbranche für die einzelnen Kfz-Betriebe? Worauf müssen sie sich im Jahr 2030 und 2040 einstellen? Faktenbasierte Antworten darauf soll eine Studie zweier bekannter Institute geben.
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Auch wenn das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg mit seinen rund 87.000 Beschäftigten im Zentrum einer Studie des Frauenhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation sowie des Instituts für Automobilwirtschaft steht, dürften die Ergebnisse für das gesamte Kfz-Gewebe relevant sein. Denn untersucht werden die Gesamtauswirkungen der Digitalisierung und Elektromobilität auf Aftersales, Handel und die Ausstattung der Betriebe sowie auf das Tätigkeitsprofil der Mitarbeiter in den unterschiedlichen Bereichen und die Ausbildung.
Diese Erkenntnisse sind für das Kfz-Gewerbe, seine Verbände und Innungen, die Politik und Bildungseinrichtungen relevant, damit sie möglichst frühzeitig mit Entscheidungen reagieren können. „Es gibt zwar schon Studien zur Transformation, auch bezogen auf das Kraftfahrzeuggewerbe, aber bislang noch keine ganzheitliche Betrachtung, wie sie sich auf die einzelnen Betriebe auswirkt“, sagt Carsten Beuß, Hauptgeschäftsführer des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg.
Von der neuen Untersuchung erwartet der Verband deshalb ganz konkrete Aussagen und Handlungsempfehlungen dazu, wie sich die Elektromobilität auf das Autohaus und die Kfz-Werkstatt in den Jahren 2030 bis 2040 auswirken wird. Beispielsweise, ob tatsächlich mit geringeren Einnahmen und höheren Aufwendungen bei der Reparatur gerechnet werden müsse. Jeder einzelne Prozess oder jede Tätigkeit im Kfz-Betrieb soll beleuchtet werden, angefangen von der Kaufberatung über die Teilelogistik, Reparaturen von konventionellen Antrieben bis hin zur Wiedervermarktung von Gebrauchtwagen.
Nicht nur Zahlen und Prognosen soll die Studie liefern, sondern auch wissenschaftlich fundierte Szenarien. „Um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, fehlen uns diese Informationen. Alles, was wir bisher haben, ist im Prinzip so eine Art Bauchgefühl dazu, wie es sein könnte“, sagt Beuß.
Diese wissenschaftlich-fundierten Informationen braucht das Kfz-Gewerbe dringend. Denn schon jetzt müssen vor allem große Betriebe und Bildungseinrichtungen weitreichende Entscheidungen über Investitionen fällen, was die Zeit ab 2030 betrifft. Dabei geht es beispielsweise um zu erwartende Kosten für die erforderliche Qualifizierung von Mitarbeitern und die Ausstattung der Betriebe, aber auch, welche Folgen veränderte Vertriebsmodelle haben werden.
In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Landesagentur E-Mobil Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landeslotsenstelle Transformationswissen. Unterstützt wird sie vom baden-württembergischen Kfz-Gewerbe, dem „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ und der IG Metall.
Sie wird unter dem Titel „Transformation des Kfz-Gewerbes“ vom Fraunhofer Institut sowie dem Institut für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen durchgeführt und finanziell vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium gefördert. „Von dieser Studie erhoffen wir uns konkrete und praxistaugliche Handlungsempfehlungen für Betriebe, Verbände und Politik“, sagt Michael Ziegler, Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg.
Die Studie soll voraussichtlich im November vorliegen und in Brüssel bei der Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft vorgestellt werden.
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