Was Kunden in Zukunft wollen
Die Commerz Finanz hat erneut Verbraucher aus acht europäischen Ländern befragt, was sie von einem Fahrzeug in Zukunft erwarten. Ergebnis: Die Branche muss sich mit einem Bedeutungswandel des Automobils auseinandersetzen.
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Geht es nach der Meinung der europäischen Verbraucher, dann bleiben Autos ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Allerdings nur noch eines unter mehreren, das man sich durchaus auch mit anderen teilen kann. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Commerz Finanz GmbH in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut BIPE hervor. Sie befragten für das aktuelle Europa-„Automobilbarometer“ 4.830 Verbraucher in acht europäischen Ländern zu ihren Erwartungen und ihrem Nutzungsverhalten hinsichtlich des Pkw.
„Das Prinzip der Shareconomy übertragen die Verbraucher schon heute auf das Auto. Die Hemmschwelle, Ersatzteile oder Zubehör im Internet zu erwerben, überwinden sie zunehmend. Dabei greifen sie auf kostengünstige Do-it-yourself-Angebote für Wartung oder Reparatur zurück“, erklärt Christian Geißler, Bereichsleiter Caravan, Auto und Motorrad der Commerz Finanz GmbH.
Nicht zuletzt seien es Carsharing-Angebote, die dem Verbraucher ein Plus an Flexibilität und Kosteneinsparung versprechen. Für Autohandel und Servicemarkt bedeute dies tiefgreifende Veränderungen, aber auch neue Möglichkeiten. Über Selbsthilfewerkstätten, Wartungsverträge, digitale Services im Carsharing-Bereich oder innovative Finanzierungslösungen könnten sie das eigene Geschäftsmodell neu profilieren.
War der Pkw gestern noch Inbegriff von gesellschaftlichem Status, verbinden die europäischen Verbraucher heute damit vorrangig Freiheit und Autonomie. Das trifft besonders auf Frauen zu, die noch mehr Gewicht auf den Aspekt mobiler Unabhängigkeit legen als die Männer. In zehn Jahren hingegen werde der Pkw ein Fortbewegungsmittel unter vielen sein, sagen 37 Prozent der Europäer
Wünsche an die Hersteller
Klare Forderungen stellen die Verbraucher an die Automobilindustrie: Sie wünschen sich „praktische“ Innovationen für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen. Hightech-Innovationen sind weniger gefragt. Nur 52 Prozent würden ihren Pkw verstärkt nutzen, wenn dieser technologisch besser ausgestattet wäre.
Im Blick behalten die Verbraucher weiterhin die Tankanzeige: 93 Prozent achten beim Kauf des nächsten Pkw auf den Kraftstoffverbrauch. Einen geringen Schadstoffausstoß wollen nur 73 Prozent der Europäer berücksichtigen. Auch hier zeigt sich das Interesse der Europäer, die laufenden Kfz-Kosten im Rahmen zu halten.
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