Die großen Autohändler 2022 Wellergruppe: „Die Party ist vorbei“

Von Julia Mauritz Lesedauer: 8 min

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Nach vier Rekordjahren und der Übernahme der Walkenhorst-Gruppe rüstet sich die Autohausgruppe jetzt für härtere Zeiten. Das tut sie unter anderem, indem sie ihr Mobilitätsangebot ausweitet und Millionen investiert – und zwar nicht in Steine.

B&K ist jetzt größter BMW-Händler in Deutschland. Präsent ist die BMW-Sparte der Wellergruppe unter anderem in Bad Homburg.
B&K ist jetzt größter BMW-Händler in Deutschland. Präsent ist die BMW-Sparte der Wellergruppe unter anderem in Bad Homburg.
(Bild: Wellergruppe)

In den Meetingräumen der neuen Berliner Zentrale der Wellergruppe jagt aktuell ein Treffen das andere: Nach vier Rekordjahren geht es jetzt darum, die strategischen Weichen an der Schwelle zu einer neuen, herausfordernden Phase richtig zu stellen. Finalisiert wird dabei aktuell auch ein Vorhaben, gegen das sich der geschäftsführende Gesellschafter der Autohausgruppe, Burkhard Weller, lange gestemmt hatte: der Verkauf und die Vermietung von E-Bikes, E-Rollern und E-Motorrädern. Die Gründe für diese Kehrwende sind vielschichtig: Da ist zum einen das Bestreben, den Kunden neben dem Auto auch andere Formen der individuellen Mobilität zu bieten. Und da ist zum anderen die Erwartung, dass künftig deutlich mehr Platz in den Showrooms sein wird, wenn die Hersteller zum Agentursystem wechseln. Diese Fläche will die Wellergruppe künftig mit alternativen Mobilitätslösungen füllen.

Konzentrieren will sich die Wellergruppe dabei vor allem auf Städte, in denen die B&K- und Autoweller-Autohäuser zentral gelegen sind. „Wir haben bereits erste Gespräche mit Fahrradherstellern geführt und sind bei ihnen mit unserem Vorhaben auf Interesse gestoßen“, verrät Burkhard Weller. Jetzt soll es schnell gehen, um bereits die kommende E-Bike-Saison mitnehmen zu können. Bereits im kommenden Frühjahr sollen E-Bikes und E-Roller Einzug in die ersten Filialen der beiden Brands B&K (BMW/Mini) und Autoweller (Toyota/Lexus/Seat) halten. Schon bald sollen 25 der 35 Autohäuser der Handelsgruppe neben den Vier- auch Zweiräder verkaufen und warten. „Wir haben uns entschlossen, das Zweiradgeschäft mit großer Zielstrebigkeit anzugehen. Ich bin davon überzeugt, dass die Kunden, die 6.000 Euro in ein E-Bike investieren, nach der Normalisierung der Lieferzeiten größeren Wert auf eine kompetente Beratung und einen guten Service legen werden. Und genau das ist unsere Stärke“, bemerkt der Unternehmer.