Jobbörse an der BFC Wer hier zukünftige Führungskräfte sucht, wird fündig

Von Holger Zietz

Es hat schon was von einem Wettkampf: Wer kann mehr bieten und wirkt als Arbeitgeber am attraktivsten? Einmal jährlich organisiert die Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) in Northeim eine Jobbörse für ihre zukünftigen Absolventen.

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Jobbörse 2022 in der BFC in Northeim.
Jobbörse 2022 in der BFC in Northeim.
(Bild: Zietz/»kfz-betrieb«)

Für Arbeitgeber aus der Kfz-Branche ist der Termin Ende Januar sehr vielversprechend. Denn wer zukünftige Führungskräfte für seinen Betrieb sucht, der wird bei der Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) in Northeim fündig. Vorausgesetzt, der Unternehmer kann auf der dreitägigen Veranstaltung die angehenden Betriebswirte überzeugen.

Automobilhersteller, Autohändler, Banken, Versicherungen, Beratungsfirmen und IT-Anbieter sind auch diesmal wieder bei der Jobbörse vertreten. „Wir haben nichts, was es nicht gibt“, beschreibt BFC-Schulleiterin Sylvia Gerl die Auswahl potenzieller Arbeitgeber.

Die Angebote sind vielfältig: Die Firmen bieten meist unbefristete Arbeitsverträge, weitere Qualifizierungsmöglichkeiten und zusätzliche Benefits für die Mitarbeiter. Dazu zählen unter anderem Homeoffice (Remote-Arbeit), Dienstwagen, Fahrradleasing oder Karten für den ÖPNV, die Möglichkeit, ein Sabbatjahr zu machen, und flache Hierarchien.

Auch die BMW Group machte sich diesmal wieder in Northeim auf die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern für ihre Niederlassungen. „Wenn Sie zu uns kommen, arbeiten Sie zunächst in dem Bereich, den Sie bereits gut kennen“, warb Keiko Hoffmann von BMW um die angehenden Betriebswirte. Erst danach starte der begleitete Weg zu weiteren Aufgaben in dem Unternehmen.

Auch Christian Brunkhorst aus Zeven, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses, war auf der Jobbörse. Er hat bereits gute Erfahrungen damit gemacht. Vier BFC-Absolventen konnte sein Unternehmen in den vergangenen Jahren für sich gewinnen. Er wirbt vor allem mit kurzen Wegen zur Unternehmensführung, denn die Tür zum Chef stehe immer offen. „Wer etwas hat, spricht direkt mit mir“, sagte Brunkhorst.

Mit großer Leidenschaft warb auch Oliver Bohn, Geschäftsführer bei Kuhn + Witte in Jesteburg, für „sein“ Unternehmen, das rund 400 Mitarbeiter an vier Standorten im Großraum Hamburg beschäftigt. „Bei uns wohnen kaufkräftige Kunden“, sagt er. Betriebsklima, Nachhaltigkeit und Umweltschutz seien wichtig. Deshalb suchten sie Mitarbeiter, die bereit seien, sich den Änderungen der Branche zu stellen. „Wir beschäftigen uns mit der Zukunft der Mobilität“, sagte er. Fahrräder gehörten deshalb ebenfalls zum Sortiment des Autohauses wie das Angebot, den Käufern von Elektrofahrzeugen auch gleich die Ladebox zu verkaufen und zu installieren.

Bei den Studenten der Bundesfachschule kam das Format der Jobbörse auch diesmal wieder sehr gut an. „Man bekommt Informationen aus der gesamten Branche“, sagte Angelika Macioschek, gelernte Automobilkauffrau. So lerne sie neue Firmen in der Branche kennen.

Auch Werner Bader aus Rosenheim sah sich um. Der gelernte Kfz-Mechatroniker und zukünftige Betriebswirt sucht nach einer befristeten Stelle, bevor er wieder in den elterlichen Betrieb mit 400 Mitarbeitern geht. Gerade Firmen mit hoher Innovationskraft auf dem Mobilitätsmarkt wecken sein Interesse.

Lutz Heuchert wurde bei Kuhn + Witte zum Automobilkaufmann ausgebildet und orientierte sich als zukünftiger Betriebswirt ebenfalls auf der Jobbörse. „Ich halte es mir aber noch offen, ob ich wieder in meinen Ausbildungsbetrieb gehe“, sagte er.

Schulleiterin Gerl ist zwar grundsätzlich zufrieden mit der Auswahl, wünscht sich aber mehr kleine und mittlere Betriebe, die aktiv in der BFC nach Mitarbeitern suchen. Schließlich seien ihre Studenten auch fernab von großen Städten durchaus an mittelständischen Betrieben in kleineren Städten interessiert. Die würden allerdings in Northeim oft fehlen. „Man muss heute schon aktiv nach Mitarbeitern suchen“, sagt Gerl. Darauf zu warten, dass sich jemand bewirbt, das reiche schon lange nicht mehr aus.

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