Kfz-Sachverständigen Forum Wie digitale Tools Sachverständigen helfen
Apps, digitale Prozesse, Bilderkennung, Prüfberichte – die Digitalisierung kommt immer mehr im Metier der Kfz-Sachverständigen an. Diese müssen versuchen, neue Tools bestmöglich für ihre Arbeit zu nutzen. Wie und warum erfahren Sie im Rahmen des Kfz-Sachverständigen Forums.

Können digitale Hilfsmittel bereits heute die Erfahrung des Kfz-Sachverständigen ersetzen? Und wenn ja: Hat der Sachverständige etwa ausgedient? Welchen Einfluss hat KI auf den Veränderungsprozess, und wie gehen Gerichte mit Prüfberichten um, die mittels KI erstellt wurden? Haben diese Beweiswert?
Diesen und weiteren Fragen geht das diesjährige Kfz-Sachverständigen Forum im Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg nach. Unter dem Motto „Der digitalisierte Sachverständige – Mensch oder Automat, natürliche oder künstliche Intelligenz?“ trifft sich die Branche am 31. März 2022. Unterstützt wird die Veranstaltung der Fachmedien »Fahrzeug+Karosserie« und »kfz-betrieb« sowie des Kooperationspartners „Autorechtaktuell“ von den Sponsoren DAT und GTÜ.
Sachverständige, Werkstätten und letztlich auch geschädigte Pkw-Halter müssen sich zunehmend mit einem Problem herumschlagen: Versicherungen, beziehungsweise deren Prüfdienstleister, zweifeln die Inhalte von Schadengutachten an. Die Grundlage hierfür sind die sogenannten „Prüfberichte“ der Prüfdienstleister.
Mehrarbeit durch Prüfberichte
Für Sachverständige und Werkstätten bedeutet das neben dem Ärger in erster Linie Mehrarbeit. Denn die Zweifel müssen durch oft aufwendige Stellungnahmen beseitigt werden; und das, obwohl man aufgrund mehrerer Gerichtsurteile bis hin zum BGH weiß, dass Prüfberichte in der Schadenabwicklung irrelevant sind – umso mehr, wenn diese rein digital aufgrund von Fotos erstellt wurden.
Auch wegen Umständen wie diesen werden Kfz-Sachverständige künftig verstärkt digitale Tools nutzen (müssen), um ihre eigenen Kalkulationen zu überprüfen beziehungsweise ihre Gutachten effizienter zu erstellen. Und damit kommt eine neue Herausforderung auf die Branche zu: Mit fortschreitender Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Prozessabläufen sind die maßgeblichen wettbewerbsrechtlichen Spielregeln zu beachten. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, und dies gilt auch für digitale Techniken und deren Bewerbung im Sachverständigenwesen.
Wahrheit und Klarheit seien nach wie vor die Maßstäbe, die es zu beachten gelte, erklärt Dr. Andreas Ottofülling, Leiter der Wettbewerbszentrale Büro München. Andernfalls drohen Unterlassungsansprüche, Auskunfts- und Schadensersatzansprüche von Mitbewerbern oder klagebefugten Verbänden.
Und ab Ende Mai 2022 gibt es erstmals nach über 100 Jahren UWG sogar einen Schadenersatzanspruch, den Verbraucher geltend machen können, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. In seinem Vortrag beim Kfz-Sachverständigen Forum wird Ottofülling anhand von Praxisbeispielen auch auf diesen Paradigmenwechsel eingehen. Darüber hinaus legt BGH-Richter Dr. Oliver Klein dar, wie er die Situation im digitalisierten Sachverständigenwesen einschätzt. Hier können Sie sich Ihren Teilnehmerplatz sichern!
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