Würth: Schwächelnde Autoindustrie belastet Geschäfte in Deutschland

Autor Viktoria Hahn

Die Würth-Gruppe hat 2019 über 14 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet und befand sich damit weiter auf Wachstumskurs. Im Vergleich zum Ausland verlief die Entwicklung in Deutschland allerdings eher mäßig.

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Beim Umsatz konnte Würth 2019 zulegen, beim Gewinn nicht.
Beim Umsatz konnte Würth 2019 zulegen, beim Gewinn nicht.
(Bild: Würth)

Die Würth-Gruppe befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Wie das Künzelsauer Unternehmen mitteilte, wuchs der Konzern um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäß dem vorläufigen Konzernabschluss erwirtschaftete Würth einen Umsatz von 14,27 Milliarden Euro.

Als operativen Gewinn erwartet der Konzern einen Wert von rund 750 Millionen Euro – rund 13,8 Prozent weniger als im Vorjahr (870 Millionen Euro). Gründe dafür seien, dass Würth 2019 in den Ausbau des Geschäftsmodells und in Wachstumsinitiativen investiert hat.

Mäßiges Umsatzwachstum in Deutschland

2019 hat das deutsche Mutterunternehmen in Künzelsau einen Gesamtumsatz von 2,09 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit einer Steigerung von 2,1 Prozent fiel das Wachstum hierzulande damit eher verhalten aus. Dies sei „vor allem auf die kritische Situation der Automobilindustrie zurückzuführen“. Nach Angaben des Unternehmens mussten Bereiche, die Kunden in der Automobilindustrie haben, im vergangenen Jahr sogar einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Außerhalb Deutschlands konnte der Konzern den Umsatz um 6,8 Prozent steigern. Hohe Wachstumsraten hat Würth in Südeuropa (+15,3 %), Südamerika (+8 %) und Osteuropa (+6,6 %) erzielt.

Ebenfalls positiv lief der Vertrieb über elektronische Kanäle, der 2019 überproportional gewachsen ist. Im E-Business setzte Würth 2,6 Milliarden Euro um – rund 600 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der Anteil dieses Sektors am Konzernumsatz liegt nun bei 18,3 Prozent.

Prognose für 2020

Die Zahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr von 77.080 auf 78.686 gestiegen. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen 24.344 Menschen, 2,4 Prozent mehr als 2018. Im Außendienst arbeiten 33.979 Mitarbeiter für Würth.

Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen aufgrund von verhaltenen Konjunkturprognosen mit einem „mittleren einstelligen Wachstum im Umsatz“, so Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe. „Ein Störfaktor sind sicherlich die politischen Spannungen und Zollstreitigkeiten, wodurch die Außenwirtschaft und damit die Ausfuhren stark beeinflusst werden.“

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