Automechanika ZF bremst jetzt grün
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Drei umweltfreundliche Produktneuheiten für die Bremsanlage stellt ZF Aftermarket auf der Automechanika vor, darunter einen nachhaltig produzierten Bremsbelag. Auch für Nutzfahrzeuge gibt es echte Novitäten.

Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit sind Aufgaben, denen sich nicht nur die Automobilindustrie stellen muss, sondern auch der Ersatzmarkt. ZF Aftermarket hat auf einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der Automechanika in Frankfurt einen Einblick gegeben, wie sich das Unternehmen den „Green Aftermarket“ vorstellt.
Zum einen bietet das Unternehmen seinen Kunden in der Werkstatt immer mehr Ersatzteile für elektrifizierte Fahrzeuge an, damit diese auch in den neuesten Segmenten des Pkw-Marktes handlungs- und konkurrenzfähig bleiben. Und zweitens ist es ZF ein Anliegen, seinen eigenen ökologischen „Fußabdruck“ zu verkleinern, indem es sein Angebot von Aufarbeitungs-, Reparatur- und Nachrüstlösungen ausbaut und die Versorgung seiner eigenen Werke auf regenerativ erzeugte Energie umstellt.
Beispielsweise stellt ZF auf der Automechanika ein neues Ersatzteil für Fahrzeuge mit elektrischem oder hybridem Antrieb vor: einen elektrischen Bremskraftverstärker (EBB) der Marke TRW. Denn Fahrzeugen, die über keinen Verbrennungsmotor verfügen oder diesen nur sporadisch betreiben, fehlt der Unterdruck für die Bremskraftverstärkung.
Der EEB ersetzt die Unterdruck-Bremskraftverstärker und gegebenenfalls die Unterdruckpumpe mit den dazugehörigen Kabeln, Sensoren, Schaltern und Steuergeräten. Mit diesem TRW-System bietet ZF dem freien Markt frühzeitig eine OE-Technik an, die nicht nur hohe Komfortansprüche und Sicherheitsstandards erfüllt, sondern auch die Rückgewinnung von Bremsenergie und damit die Reichweite von elektrischen Fahrzeugen unterstützt.
Modularer ABS-Sensor: Wenige Produkte ersetzen Hunderte Varianten
Ersatzteile, bei deren Herstellung möglichst wenig Ressourcen verbraucht werden, präsentiert ZF auf der Automechanika ebenfalls. Dazu gehört eine neue Serie von Bremsbelägen der Marke TRW, deren Herstellung zu 100 Prozent klimaneutral ablaufen soll, sowie ein Programm an wiederaufgearbeiteten Bremssätteln, bei denen 95 Prozent des Originalmaterials weiterverwendet werden.
Neu im Aftermarket sind zudem ABS-Sensoren von Wabco für schwere Nutzfahrzeuge. Diese lösen ein häufiges Problem in Lkw-Werkstätten: Wenn Nutzfahrzeuge mit einem defekten ABS-Sensor in die Werkstatt kommen, muss erst eine spezifische Version dieses Teils bestellt werden, die beim Teilehändler nicht immer vorrätig ist. Für freie Werkstätten hat die ZF-Tochter Wabco deshalb ein modulares ABS-Sensorkonzept entwickelt. Es besteht aus dem Sensor mit dem Standard-KEA-Stecker, der am Rad befestigt wird, einem Verlängerungskabel in verschiedenen Längen und einer Reihe von Adaptern, die die wichtigsten auf dem Markt erhältlichen elektronischen Steuergeräte (ECUs) abdecken.
Sobald das modulare Konzept am Fahrzeug installiert ist, muss nur noch das defekte Bauteil ausgetauscht werden, was den Reparaturprozess erheblich beschleunigt, die Ausfallzeiten reduziert und die Kosten senkt.
Dank der flexiblen Anwendung müssen Werkstätten also keine großen Bestände an verschiedenen Sensoren vorhalten. In Abhängigkeit von nur drei Parametern (Sensortyp, Kabellänge und Stecker) können sie mit wenigen Produkten Hunderte von Varianten ersetzen. Eine Kombination aus zwei vorhandenen ABS-Sensoren, zehn Verlängerungskabeln und acht Adaptern kann über 400 OE-Referenzen ersetzen. Für die Zukunft ist die Einführung weiterer Adaptervarianten geplant, um noch mehr Referenzen abzudecken. Bis Ende des Jahres wird ein Auswahltool für Raddrehzahlsensoren verfügbar sein, das Werkstätten hilft, die richtige Kombination zu finden, auch wenn sie kein Vergleichsmaterial zur Hand haben.
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