Bemerkenswert sind die automatisierten Fahrkünste, mit denen der Arteon den Fahrer in vielen Situationen entlastet. Wird beim Abstandstempomat eine Geschwindigkeit festgelegt, erledigt den Rest der Rechner. Dieser passt nicht nur das Tempo automatisch an vorausfahrende Fahrzeuge an, sondern auch an Tempolimits oder Geschwindigkeitsempfehlungen für Kurven oder Verkehrskreisel. Die Informationen hierzu steuert die GPS-Navigation bei.
Theoretisch muss sich der Fahrer in vielen Situationen nur noch aufs Lenken konzentrieren. Praktisch hat sich allerdings gezeigt, dass man der Technik nicht völlig vertrauen sollte. Nicht jedes Tempolimit wird korrekt interpretiert und in mancher Situation möchte man deutlich früher als der Rechner beschleunigen. In der Regel kann man sich auf den Autopiloten aber weitgehend verlassen, was es dem Fahrer gelegentlich erlaubt, den Blick in die Landschaft schweifen zu lassen.
Wer den Arteon fahren lässt, muss nicht ständig in der Angst leben, in eine Radarfalle zu rauschen. Und auch sonst kann sich der Fahrer sehr sicher fühlen. Neben vielen bereits üblichen Helferlein sind nämlich neue Sicherheits-Features verfügbar. So gibt es einen proaktiven Insassenschutz, der bei drohender Kollision präventive Schutzmaßnahmen einleitet. Außerdem ist ein neuer Emergency Assist verfügbar, mit dessen Hilfe das Fahrzeug kontrolliert an den Fahrbahnrand fährt, sollte der Fahrer ausfallen.
Aber auch Selbstfahrern kann der Arteon glücklich machen. Ambitioniertere Piloten kommen beim Kurventänzchen auf der Landstraße durchaus auf ihre Kosten. Wer dem Temporausch auf der Autobahn verfällt, wird sich über den stoischen Geradeauslauf und das geringe Geräuschniveau innen erfreuen. Dank Adaptivfahrwerk hat der Fahrer zudem die Möglichkeit, verschiedene Parameter wie Fahrwerkshärte oder Lenkverhalten an den jeweiligen Fahrstil stufenlos anzupassen. Eindrucksvoll ist die Spreizung des Federungskomforts, der von bockhart bis geschmeidig variieren kann, allerdings nie das lässige Niveau einer Oberklasse erreicht.
Fast 8.000 Euro teurer als ein Basis-Passat
Die viele Technik im Arteon hat ihren Preis. Rund 34.500 Euro kostet die Basis mit dem frontgetriebenen Handschalter 1.5 TSI. Das sind fast 8.000 Euro mehr als für den Basis-Passat mit 1.4 TSI. Allerdings bietet der Arteon im Gegenzug eine üppigere Ausstattung. Bereits das Grundmodell hat LED-Scheinwerfer, 17-Zoll-Alus, Keyless Go, das Infotainmentsystem Composition Media, Klimaanlage, elektrisch verstellbare Komfortsitze, Müdigkeitserkennung und Progressivlenkung an Bord.
Wer die höherwertigen Ausstattungen Elegance oder R-Line in Kombination mit dem Top-Diesel wählt und fleißig Häkchen in der Optionsliste setzt, kann den Preis auf gut 80.000 Euro treiben. Viel Geld für ein durchaus nobel wirkendes Auto, das im Kern jedoch ein Passat bleibt.
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