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Doch die Erfahrung zeigt, dass Verbraucher die Vorteile der Systeme nicht immer erkennen. Obwohl der Sicherheitsgurt schwere Verletzungen bei Unfällen verhindern könne, sei er von vielen Autofahrern erst nach Androhung eines Bußgeldes genutzt worden, so Klinke. Damit auch die neueren Sicherheitssysteme ihren Nutzen voll entfalten können, forderte Klinke deren regelmäßige Kontrolle. „Die Software der verbauten Assistenzsysteme müssen regelmäßig durch die Überwacher überprüft werden, ob sie ordnungsgemäß arbeiten.“
Der Weiterentwicklung zum autonomen Fahren erteilte das Dekra-Vorstandsmitglied nun eine Absage: „Dazu müssten alle Fahrzeuge miteinander kommunizieren, ohne Ausnahme“, erläuterte Klinke. Vielleicht müssten sogar Fußgänger Sender tragen, damit sie von den intelligenten Autos als solche erkannt werden. Die Konsequenz: „Jeder, der nicht in dieser Kommunikationskette ist, wird nicht als Verkehrsteilnehmer erkannt.“
Für mehr Sicherheit sorgt auch das E-Call-System, dessen flächendeckende Einführung die Politik beschlossen hat. Durch das System erhalten Rettungskräfte zuverlässigere Informationen über Unfallort und betroffene Personen. Das Fahrzeug sendet Daten über Ort, Personenanzahl und Schäden am Fahrzeug. Hilfskräfte können die Unfallstelle durch die genaueren Ortsangaben besser erreichen.
Aber hier kommt dann auch eine weitere Dimension ins Spiel: Wem gehören die Daten und was ist damit sonst noch möglich? ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk begrüßt die Möglichkeiten zur besseren Hilfe bei Verkehrsunfällen. Er zeigte zugleich auf, welche Gefahren mit der Entwicklung verbunden sind. Denn das Fahrzeug ist mit dem Hersteller verbunden, und der kann nun Ferndiagnosen stellen und defekte Fahrzeuge in seine Niederlassungen schicken. Die Gefahr der Reparatursteuerung ist gegeben. Einer solchen Monopolisierung der Reparatur erteilte Hülsdonk eine entschiedene Absage.
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