Werkstattkonzepte: Alles kann, nichts muss

Von Jakob Schreiner

Zu unbekannt, zu groß die Einflussnahme: Für viele freie Werkstätten scheinen Konzepte keine Option zu sein. Die Select AG versucht, diese Betriebe trotzdem mit unverbindlichen Angeboten für sich zu gewinnen. Ein Ansatz, der offenbar funktioniert.

Das optionale Paket für die Außensignalisation des Select Concepts kommt modern und schlicht daher. Auf den Konzeptnamen wird dabei bewusst verzichtet und stattdessen der Inhaber in den Mittelpunkt gestellt.
Das optionale Paket für die Außensignalisation des Select Concepts kommt modern und schlicht daher. Auf den Konzeptnamen wird dabei bewusst verzichtet und stattdessen der Inhaber in den Mittelpunkt gestellt.
(Bild: Select AG)

Warum etwas benennen, was sowieso keiner kennt. Das muss sich die Einkaufskooperation Select AG bei ihrem jüngsten Werkstattkonzept gedacht haben, mit dem sie sich gezielt an Werkstätten richtet, die keinem klassischen Werkstattsystem angehören. Denn das pragmatisch „Select Concept“ genannte System verzichtet ganz bewusst auf einen Markennamen, den die Partnerwerkstatt wie bei anderen Full-Service-Konzepten mit in den Firmennamen aufnehmen muss. Stattdessen möchte man den Betreiber mit seinem Namen in den Mittelpunkt stellen. Schließlich sei er es, der rund um seinen Kirchturm bekannt sei.

Und auch mit den anderen 35 Leistungsbausteinen, die sich die Werkstatt nach dem Baukastenprinzip selbst zusammenstellen kann, will man sich als möglichst unverbindlicher Partner präsentieren. Zwar gibt es auch buchbare Designvorlagen für die Außendarstellung – etwa für Fassade, Unternehmenswebsite, Geschäftspapier oder Werbeanzeigen –, aber eben auf freiwilliger Basis. Darüber hinaus kann man einzelne Module wählen, beispielsweise für ein Kundenersatzfahrzeug, eine Betriebsversicherung, die Berufskleidung, ein Bestellportal oder ein Werkstattabrechnungsprogramm.