Dacia scheitert mit neuem Vertriebsansatz

Autor / Redakteur: Christoph Baeuchle / Andreas Grimm

Das zur AVAG-Gruppe gehörende Autohaus Kropf und Dacia haben ihre Verträge gelöst. Es war der einzige Händler, der die Billigmarke vertrieb, ohne gleichzeitig einen Renault-Vertrag zu haben.

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(Bild: Grimm / »kfz-betrieb«)

Das zur AVAG-Gruppe gehörende Autohaus Kropf hat den Verkauf von Dacia bereits zum Jahresbeginn eingestellt. Der Nürnberger Betrieb war nach Informationen von »kfz-betrieb« der einzige Händler, der einen Dacia-Vertrag hatte, ohne zugleich Renault zu vertreiben. Nach rund zwei Jahren endet nun das Experiment.

Die Verträge seien im guten Einverständnis gelöst worden, sagte AVAG-Chef Roman Still auf Anfrage von »kfz-betrieb«. Als Grund nannte er die unterschiedlichen Erwartungen zwischen Dacia und der AVAG-Gruppe.

Allein mit Dacia Geld zu verdienen, dürfte für Händler schwierig sein. Renault bietet den Vertriebspartnern eine Einheitsmarge von fünf Prozent. Im Gegenzug sind die von den Partnern geforderten Investitionen überschaubar – deshalb ist die Billigmarke für viele Renault-Händler eine interessante Zweitmarke, die nebenherläuft.

„Es macht wahrscheinlich mehr Sinn, wenn man beide Marken zusammen hat“, bestätigt nun Still. Ob und wie die Autohausgruppe, die mit einem Umsatz von jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro zu den Big Playern in Deutschland zählt, künftig mit Renault zusammenarbeitet, lässt Still offen.

Umdenken muss nun auch Dacia, nachdem der Versuch gescheitert ist, einen Partner ohne Renault-Vertrag zu etablieren. Zum weiteren Vorgehen schweigt Renault Deutschland – auf eine Anfrage von »kfz-betrieb« gab es keine Antwort.

Wie sich die Dacia weiterentwickelt, steht im Mittelpunkt der Titelgeschichte der »kfz-betrieb«-Ausgabe 16, die am 21. April 2017 erscheint.

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