E-Antrieb zum Nachrüsten Diesel raus, Strom rein

Solange das Angebot an elektrischen Nutzfahrzeugen noch schmal ist, rückt die Umrüstung von Bestandsfahrzeugen in den Blickpunkt. Anbieter gibt es einige – nun sind mutige Nutzfahrzeugbetriebe als Umbaupartner gefragt.

Wo ist der Dieselmotor? Beim Forum Fahrzeugbau im Oktober in Würzburg konnten sich die Teilnehmer einen umgebauten Transporter von Orten anschauen.
Wo ist der Dieselmotor? Beim Forum Fahrzeugbau im Oktober in Würzburg konnten sich die Teilnehmer einen umgebauten Transporter von Orten anschauen.
(Bild: Stefan Bausewein)

Geschichte wiederholt sich nicht immer, aber manchmal eben doch: Vor gut zehn Jahren, als die Elektromobilität auf dem Pkw-Markt noch in den Kinderschuhen steckte, da sahen findige Tüftler einen Markt darin, Bestandsfahrzeuge auf batterieelektrischen Antrieb umzurüsten. Das klang sinnvoll und vor allem nachhaltig, aber die Nachfrage seitens der Kunden blieb gering. Und als die Autohersteller schließlich eigene E-Fahrzeuge in größerer Zahl an den Start brachten, löste sich das Geschäftsmodell in Luft auf (von Spezialfällen wie dem Umbau von Oldtimern auf Elektroantrieb abgesehen).

Und heute? Macht sich erneut eine kleine Speerspitze aus engagierten Elektropionieren auf, um Bestandsfahrzeuge umzurüsten – diesmal allerdings Nutzfahrzeuge. Auf der IAA Transportation, die vom 20. bis 25. September in Hannover stattfand, präsentierten sich gleich mehrere dieser Unternehmen. Beispiel: Quantron, eine Ausgründung des Nutzfahrzeughändlers Haller aus Gersthofen. Quantron bietet sowohl die Nachrüstung auf einen batterieelektrischen als auch auf einen Brennstoffzellenantrieb an und hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 100 Fahrzeuge umgerüstet. Die Ambitionen sind freilich viel größer: „In den nächsten drei Jahren sollen es über 10.000 Fahrzeuge sein“, kündigte Martin Lischka, Leiter Strategie und Kommunikation, gegenüber »kfz-betrieb« an.