Michelin-Chef rät von Winterreifen ab

Autor Christoph Seyerlein

Von O(ktober) bis O(stern) Winterreifen aufziehen? Für die Mehrheit in Deutschland völlig unnötig, sagt mit Jean-Dominique Senard überraschenderweise der Chef des Reifenherstellers Michelin.

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(Bild: Michelin)

So mancher Autofahrer in schneefreien Regionen Deutschlands dürfte sich schon öfter gefragt haben, warum er in der kalten Jahreszeit überhaupt von Sommer- auf Winterreifen umsteigen soll. Dass nun ausgerechnet der Chef von einem der größten Reifenhersteller der Welt den Nutzen von Winter-Pneus infrage stellt, überrascht aber doch. Genau das hat Michelin-Boss Jean-Dominique Senard im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ getan.

Wer nicht gerade in den Bergen wohne, fahre mit Ganzjahresreifen besser, empfahl Senard. Die größten Vorteile dabei: „Sie können damit wirklich überall hinkommen und sparen viel Zeit und Geld, weil sie nicht jedes halbe Jahr die Reifen wechseln müssen“, so Senard.

Winterreifen sind in Deutschland nicht per Gesetz vorgeschrieben, es gibt aber laut Straßenverkehrsordnung eine „situative Pflicht“. Heißt konkret: Bei winterlichen Verhältnissen wie Glatteis, Schnee oder Glätte durch Reif müssen Autofahrer mindestens einen Matsch- und Schnee-Reifen (M+S-Reifen) auf ihren Felgen haben. Absolut sicher fahren Fahrzeughalter mit Reifen, die mit einer Schneeflocke mit drei Bergspitzen gekennzeichnet sind. Denn ab dem 1. Januar 2018 ist eine derartig Kennzeichnung bei winterlichen Straßenverhältnissen maßgebend. Wer erst kürzlich M+S-Reifen gekauft hat, muss diese aber nicht direkt wieder wegschmeißen: In einer Übergangsphase bis zum 30. September 2024 behalten sie noch ihre Gültigkeit.

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