Um es Baillon ansatzweise nachzutun, würde man heute vielleicht Fahrzeuge wie das Mercedes S-Klasse-Coupé SEC, Maserati Biturbo, Rolls Royce Silver Spirit, Lamborghini Countach – alles Achtziger-Jahre-Autos – in einen Holz-Unterstand parken und sie für die nächsten 60 Jahre vergessen.
Und damit hätte man nur ansatzweise die Einzigartigkeit der französischen Sammlung nachvollzogen. War es doch bei Vorkriegsmodellen üblich, dass das vom Hersteller ausgelieferte Fahrgestell nebst aller Technik von einem Karosseriebauer mit einem Blechkleid versehen wurde. So finden sich zum Beispiel drei Talbots aus der Schmiede des französischen Karosseriebauers Saoutchik mit ihren ausladenden Formen unter den schlafenden Schönheiten.
Die umfassende Sammlung aus Frankreich ist ein Ausnahmefall, einzelne Fahrzeuge, die seit Jahrzehnten in einer Garage oder Scheune auf ihre Wiederentdeckung warten, werden jedoch öfter publik. Vor rund einem Jahr ließ zum Beispiel ein Mercedes Flügeltürer aus dem Jahr 1957 das Herz der Klassiker-Gemeinde schneller schlagen. Er hatte seit den 1970er Jahren unberührt in einer Garage gestanden.
Das Besondere an dieser Art Scheunenfunde: Auch wenn der Motor fest sitzt und das Getriebeöl verharzt ist, zahlen Liebhaber für den Originalzustand, die so genannte „Patina“ ist begehrenswert. Einen neuzeitlichen Klassiker kann man durchaus selbst „finden“: Opas seit 15 Jahren stillgelegter Kadett in der Garage oder des Nachbarn früherer Mercedes W123, zum Beispiel. „Ein unverbasteltes Ersthand-Fahrzeug zu haben, ist vielen Leuten wichtiger als ein einwandfreier Zustand“, so Frank Wilke.
Professionelle Oldtimersammler in Deutschland erst spät eingestiegen
Das Potenzial für die richtig wertvollen Scheunenfunde ist hierzulande allerdings nicht besonders groß, meint der Oldtimer-Experte. Dafür sei man in Deutschland zu spät, erst Mitte der 70er Jahre, in die professionelle Oldtimersammelei eingestiegen. Mit der ersten „Veterama“ 1975, dem Veteranen-Markt in Mannheim, hat die Verbreitung dieses Hobbys richtig begonnen. In der „Wiege der Oldtimerszene“, in England, geht die Sammler-Tradition deutlich weiter zurück – und damit sinkt das Potenzial, noch verschollene Pretiosen oder große Vorkriegs-Marken zu finden.
Einen Lord, der in einer der unzähligen Scheunen rund um sein Schloss eine kleine Sammlung alter Bugattis oder Bentleys angelegt hat, von der seine Nachfahren irgendwie gehört haben, aber in den vergangenen Jahrzehnten einfach nicht dazu gekommen sind, mal vorbei zu fahren? Bei dem Gedanken schaltet sich doch nicht nur bei Autoverrückten mit Schatzsucher-Mentalität gleich das Kopfkino an.
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Stand vom 15.04.2021
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