April-Absatz

Volkswagen-Verkäufe brechen weiter ein

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Mehrere Aktionäre forderten aber, nach Kompaktmodellen, SUVs und Limousinen rascher auch kleinere Modelle wie einen ID 1 oder ID 2 anzugehen. Letzterer soll Polo-Größe haben und wird bereits für Europa entwickelt.

Indes hält der bisherige VW-Kernmarken-Chef Ralf Brandstätter, der im Sommer als Vorstand für den Gesamtkonzern in die Volksrepublik China wechselt, die dortige Schwäche der Wolfsburger inzwischen für überwunden.

Unter anderem hatten chinesische Kunden bestimmte Software-Features vermisst. Brandstätter betonte: „Wir sind weiter Marktführer dort.“ Im Jahresverlauf werde man auch den Produktionsrückstand in China voraussichtlich aufholen können.

Dieselskandal kostet mehr als 33 Milliarden Euro

Ganz los ließ die Anteilseigner auch diesmal das Erbe der Dieselkrise nicht. Irritationen gab es bei einigen nach wie vor darüber, dass mit Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und weiteren Ex-Managern 2021 ein interner, teils als intransparent empfundener Vergleich über Schadenersatz geschlossen wurde.

Die Gesamtkosten von „Dieselgate“ liegen seit dem Bekanntwerden des Skandals im September 2015 jetzt bei über 33 Milliarden Euro. Ein Sonderausschuss des Aufsichtsrats wurde Ende 2021 aufgelöst. Nach Angaben von Rechtsvorstand Manfred Döss gibt es weltweit rund 60.000 einzelne Diesel-Zivilverfahren.

Neue Personalie im VW-Aufsichtsrat

Mit großer Mehrheit beschlossen wurde zudem eine Personalie im Aufsichtsrat: Das Golf-Emirat Katar entsendet als drittwichtigster Eigner der VW-Gruppe den Chef seines Staatsfonds (QIA), Mansur bin Ibrahim Al-Mahmud, in das Gremium. Die Arbeitnehmer hatten bereits im April drei neue Vertreter benannt. Jens Rothe, Betriebsratschef der sächsischen VW-Standorte, sitzt jetzt als erster ostdeutscher Vertreter mit einem betrieblichen Mandat im Präsidium der Kontrolleure.

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