E-Autos Autofahrer befürchten höhere Werkstattkosten
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Elektrofahrzeuge müssen wahrscheinlich seltener in die Werkstatt als Verbrenner. Möglicherweise wird die Rechnung dann jedoch höher. Das zumindest vermuten viele Autofahrer.

Seltener, aber teurer: Viele Autofahrer befürchten, dass der Werkstattbesuch mit einem E-Auto ins Geld geht. Laut einer Umfrage der Deutschen Automobil-Treuhand glauben 48 Prozent der Pkw-Halter, dass die Rechnung der Kfz-Werkstatt nach dem Besuch mit einem E-Auto höher ausfällt als mit einem Verbrenner. 34 Prozent nehmen im Gegenzug allerdings an, die Werkstatt seltener wegen einer Reparatur oder Wartung betreten zu müssen.
Immerhin mehr als die Hälfte der Befragten erwarten zudem laut dem DAT-Barometer höhere Kosten, falls eine Unfallreparatur notwendig wird. Ein Vergleich der Werkstattkosten von E-Autos und Verbrennern ist methodisch allerdings schwierig. E-Mobile haben aufgrund ihrer geringeren Teilezahl häufig theoretische Kostenvorteile bei Inspektion und Wartung. Die konkreten Preise für die Werkstattarbeiten hängen aber stark von Hersteller und Modell ab.
Eine US-Studie hatte im vergangenen Jahr nahegelegt, dass die Werkstattkosten für E-Autos 2,3-mal höher ausfallen – auch weil die Technik für die Werkstätten noch neu und ungewohnt ist. Allerdings stellten die Verfasser sehr große Unterschiede zwischen einzelnen Herstellern fest. Sehr hohe Kosten drohen zudem, wenn ein Tausch oder eine Reparatur der Batterie fällig ist. Dies ist bei Kaufinteressenten noch immer ein Schreckensszenario, obwohl tiefgreifende Batterieschäden selten sind.
Kompetenz nach außen tragen
Angesichts steigender E-Auto-Zahlen sind die Werkstätten immer mehr gefordert, ihr Können in der Elektromobilität zur Schau zu stellen, damit die Kunden weiterhin kommen. Denn immerhin 31 Prozent der Befragten bezweifeln, dass ihre Werkstatt imstande ist, ein E-Auto zu reparieren, weitere 26 Prozent waren sich in dieser Frage unschlüssig. Gut die Hälfte aller Befragten hat in dieser Kompetenzfrage also kein uneingeschränktes Vertrauen in ihre Werkstatt.
Die Gruppe der Werkstatt-Zugeneigten ist gegenüber der selben Befragung vor einem Jahr zwar gestiegen, gleichzeitig glauben 56 Prozent der Pkw-Halter, dass nur spezialisierte Betriebe E-Autos reparieren können. Die Aktivitäten der beiden großen Kfz-Verbände ZDK und ZKF mit „E-Car-Service“ und „Fachbetrieb für E-Mobilität“ gehen ebenfalls in diese Richtung, da sie durch Signalisation mit diesen Hinweisschildern an den Werkstätten Kompetenz zeigen.
Neben den Reparaturen befürchtet, dass ein E-Auto die Gesamtkosten für ein Fahrzeug langfristig nach oben treiben wird. 62 Prozent erwarten beispielsweise, dass sie für die Entsorgung von E-Autos (etwa nach einem Unfall oder ab einem gewissen Alter des Pkw, wenn die Verschrottung ansteht) zur Kasse gebeten werden. Dies könnte z. B. in Form einer höheren Versicherungsprämie geschehen. Konkret denken 52 Prozent der Befragten, dass die Versicherungen für E-Autos in Zukunft deutlich teurer werden.
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