Dürkop: Großer Service-Umbau in Hannover

Autor / Redakteur: Jens Rehberg / Jens Rehberg

2,5 Millionen Euro hat die Dürkop-Gruppe in die Modernisierung des Service-Bereichs ihrer Hannoveraner Filiale gesteckt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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Der Dürkop-Service am Listholze 20-30 in Hannover hat ein neues Erscheinungsbild.
Der Dürkop-Service am Listholze 20-30 in Hannover hat ein neues Erscheinungsbild.
(Foto: Dürkop)

Die Dürkop-Gruppe hat am vergangenen Wochenende den Servicebereich ihrer Filiale in Hannover wiedereröffnet. Der entsprechende Betriebsteil war zuvor im Rahmen eines zehn Monate dauernden Umbaus modernisiert worden. Die Autohandelsgruppe investierte nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen Euro.

Unter anderem wurden der Werkstattbereich samt Teilelager sowie die Direktannahmehalle komplett umgebaut und mit neuen Fassaden versehen. Ein gläserner Neubau verbindet nun die beiden Bereiche und beherbergt den Empfang, eine Wartezone sowie einige Büros. Auch zahlreiche neue Installationen, neue Sozialräume, die Integration eines Aufbereitungsbereichs sowie Arbeiten an den Außenanlagen waren Bestandteil des Projekts. Die beiden Direktannahmeplätze ergänzte Dürkop zudem um ein API-System zur präventiven Fahrwerksvermessung – die neunte Anlage dieser Art im Filialnetz der Gruppe.

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Neben den reinen Baumaßnahmen nutzte Dürkop aber auch die Gelegenheit, um die Arbeitsorganisation zu verbessern. „Sowohl in der Werkstatt als auch bei der Direktannahme haben wir die Lauf- und Prozesswege neu sortiert, auch die übrigen Abläufe wurden teilweise reorganisiert“, erläutert Dürkop-Chef Stefan N. Quary im Gespräch mit »kfz-betrieb«. Er erhofft sich durch die Maßnahmen – insbesondere die Rüstzeitenverkürzung – eine spürbare Steigerung der Produktivität.

Der Hauptgrund für die Modernisierung sei aber schlicht der überholte Zustand des Servicebereichs gewesen. „Eine Leistung, die wir den Kunden mit 70 bis 80 Euro pro Stunde in Rechnung stellen, müssen wir auch in adäquaten Räumlichkeiten anbieten.“

Auch die Neuwagenpräsentation will das Unternehmen nun attraktiver gestalten. Sobald eine Einigung mit einem vom Dürkop-Chef nicht näher benannten Hersteller beziehungsweise Importeur erzielt ist – idealerweise noch 2013, will das Unternehmen auch den Verkaufsbereich der Hannoveraner Filiale modernisieren und gleichzeitig deutlich vergrößern. Möglicherweise kommt am Standort auch eine neue Marke hinzu. Stefan N. Quary rechnet alles in allem mit einem weiteren Invest von bis zu eineinhalb Millionen Euro.

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API-Direktannahme bei Dürkop

In Hannover hat die Dürkop-Gruppe jetzt ihr mittlerweile neuntes API-Direktannahme-System inklusive Fahrwerksvermessungsmodul in Betrieb genommen. Die Systeme sollen demnächst um die Module für einen vollautomatischen Reifen-Scan, das Smart-Repair-Modul sowie die „elektronisch geführte Direktannahme“ erweitert werden. Mittelfristig ist geplant, sämtliche Betriebe der Gruppe mit den Direktannahme-Systemen von API auszurüsten.

„Die vollautomatische und maschinell gestützte Bedarfsanalyse im Zuge der Direktannahme liefert dem Kunden ein Zustandsprofil seines Fahrzeugs und dem Autohaus eine Messgröße bezüglich der durchgeführten Wartungs- und Reparaturmaßnahmen“, umreisst Dürkop-Chef Stefan N. Quary das Leistungsspektrum des Systems. Die Umsätze im Bereich Fahrwerksvermessung hätten sich bei den Betrieben, die das API-System einsetzen, mehr als verdoppelt. Der standardisierte Untersuchungsvorgang in Verbindung mit den erhobenen Daten führe dank der leicht verständlichen grafischen Darstellung der Untersuchungsergebnisse zu einer hohen Akzeptanz beim Kunden.

„In den Top-Betrieben münden über 70 Prozent des festgestellten Vermessungsbedarfs in einen Auftrag. Diese Quote trifft zum Beispiel auf unseren Magdeburger Standort zu, wo wir seit der Installation der Anlage Anfang 2009 insgesamt schon rund 7.000 Vermessungen gemacht haben.“

In den Betrieben, in denen es noch nicht so gut läuft, stehen die Serviceberater im Fokus. „Da müssen wir noch mit den Menschen arbeiten“, so Quary. „Die neue Transparenz, die die objektiv erstellten Berichte der Anlage mit sich bringt, bedeutet für einige Kollegen schon eine Umstellung.“ Wo die Vermessung einen unstreitigen Bedarf offenlegt, müssten dem Kunden dann auch die passenden Angebote gemacht werden.

„Das API-Konzept bietet uns Potenzial, um im Hinblick auf die Verlängerung der Serviceintervalle, die bessere Fahrzeugqualität – also das generell rückläufige Aftersalesvolumen – gegensteuern zu können“, zeigt sich Stefan N. Quary überzeugt.

Zudem eröffneten sich durch die grafisch aufbereiteten und per Mail versendbaren Ergebnisse neue Möglichkeiten, die Terminsituation zu entzerren. „Schließlich lassen sich die Auswertungen in einem ruhigen Moment auch telefonisch besprechen“, so Quary.

Dürkop erwirtschaftete am Standort Hannover (Opel, Fiat, Kia und Lancia) mit 60 Mitarbeitern zuletzt einen Jahresumsatz von rund 24 Millionen Euro. 2012 wurden rund 800 Neu- und 900 Gebrauchtfahrzeuge abgesetzt.

Die Dürkop-Gruppe ist die größte Autohandelsgesellschaft der Nürnberger Versicherung. In Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Berlin und Brandenburg betreibt das Unternehmen 22 Standorte. Die derzeit etwa 910 Mitarbeiter erwirtschafteten 2012 einen Umsatz von rund 370 Millionen Euro. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 8.100 Neu- und 13.000 Gebrauchtfahrzeuge vermarktet. Kernmarken der Gruppe sind Opel, Ford, Fiat, Kia und Chevrolet.

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