Anbieter zum Thema
Es lebe der Sport
Das Leistungsspektrum der vier Motoren reicht zunächst von 44 kW (60 PS) bis 75 kW (102 PS). 1999 wird der A 190 mit 82 kW (125 PS) zur stärksten A-Klasse, bevor dann 2002 der mit AMG-Elementen versehene A 210 Evolution mit 103 kW (140 PS) den Spitzenplatz der Modellreihe einnimmt. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h, der Sprint von 0 auf 100 km/h erfolgt in 8,2 Sekunden. Nicht zur Serienreife gelangt eine Elektroversion der A-Klasse mit im Sandwichboden untergebrachten Natrium-Nickelchlorid-Akkus.
Versagen beim Elchtest hin oder her: Das Publikum nimmt die A-Klasse von Mercedes-Benz gut an. Von 1997 bis zur Modellpflege 2001 werden 550.000 Exemplare der ersten Generation verkauft. Die Millionengrenze überschreitet die Baureihe 168 im Jahr 2003. Gebaut wird sie in den Werken Rastatt und – bis 2005 – im brasilianischen Juiz de Fora. Insgesamt entstehen 1.159.321 Fahrzeuge bis zur Ablösung durch die zweite Generation (Baureihe 169). Diese wird 2004 vorgestellt, setzt ebenfalls auf das Sandwichkonzept und wird Verkaufsmillionär.
Formel-1-Optik und Modellpflege
Mika Häkkinen und das Team McLaren-Mercedes gewinnen am 1. November 1998 die erste Formel-1-Weltmeisterschaft für Mercedes-Benz seit dem Titel von Juan-Manuel Fangio 1955 im legendären Silberpfeil W 196 R. Häkkinens Teamkollege David Coulthard erreicht in der Fahrerweltmeisterschaft Platz 3. Zur Essen Motorshow im November 1998 stellt Mercedes-Benz zwei besondere Varianten der A-Klasse vor: die Edition Häkkinen und die Edition Coulthard. Angelehnt an die Farbgebung der Rennwagen samt Startnummern der beiden Formel-1-Piloten entstehen jeweils 125 Exemplare dieser ganz besonders auffälligen A-Klasse. Prägnant, wenn auch weniger spektakulär, fällt im Jahr 2001 eine umfangreiche Modellpflege aus. Ingenieure und Designer passen 980 Bauteile an und versehen die A-Klasse unter anderem mit dem ESP der vierten Generation sowie einem verbesserten hydraulischen Bremsassistenten.
Wer es stattdessen weniger auffällig haben wollte, dafür aber richtig schnell unterwegs sein wollte, für den hatte AMG, damals noch im Besitz der Daimler AG, etwas ganz Besonderes geplant: den AMG A 190 Twin, auch bekannt als AMG A 38. Und „besonders“ ist keineswegs übertrieben: Denn statt wie bei fast allen Automobilen üblich, besitzt die AMG-A-Klasse nicht einen, sondern zwei Motoren. Dazu hatten die Affalterbacher Ingenieure kurzerhand ein zweites 1,9-l-Serienaggregat ins Heck des Kompaktwagens gepflanzt. Das Ergebnis sind in Summe 3,8 Liter Hubraum und 250 PS (186 kW). Die beiden Serien-5-Gang-Halbautomatikgetriebe werden per Schaltzug betätigt. Als Höchstgeschwindigkeit werden 230 km/h genannt. Und die 0 auf 100 km/h soll die A-Klasse mit den zwei Herzen in gerade mal 5,9 Sekunden geschafft haben. Um ebenso schnell wieder zum Stehen zu kommen, erhielt das Fahrzeug die Bremsanlage des E 55 AMG (W210) nebst 18-Zoll-Felgen. Aus einer Kleinserienproduktion so wie angedacht, wurde aber leider nichts. Nach nur vier Exemplaren vom A 190 Twin/AMG A 38 war Schluss. Je einer ging an die McLaren-Mercedes Formel-1-Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard (siehe Bildergalerie).
Die Über-A-Klasse
Noch deutlich schärfer geriet eine A-Klasse, die die HWA AG 2002 fertiggestellt hatte. Ihr Heck ziert die Bezeichnung „AMG A 32K“. Und wer sich in der Mercedes-Nomenklatur auskennt, der weiß: Hier sind 3,2 Liter Hubraum plus ein Kompressor am Werk. Und die nicht nur im serienmäßigen, sondern im typischen HWA/AMG-Zustand, sprich deutlich modifiziert. Satte 354 PS (260 kW) Leistung und 450 Nm Drehmoment (bei 4.400/min) machen den A32K zur schnellsten straßenzugelassenen A-Klasse ever. Das entsprechende Spenderaggregat stammt von einem AMG C 32K auf Basis der C-Klasse W203. Doch nicht nur das: Auch der Antrieb, also Getriebe und sogar die Achsen stammen aus der C-Klasse. Das heißt, der AMG A 32 K ist die einzige A-Klasse, die über Heckantrieb verfügt.
Um das gesamte Paket in dem nicht mal 3,6 Meter langen Wagen unterzubringen, waren umfassende Umbauarbeiten vonnöten. So musste der Bodenbereich umfangreich geändert werden und auch die Kardanwelle und etliche Lenker der Hinterachse sind lupenreine Einzelanfertigungen. Die Spritzwand hingegen entstand komplett neu. Dadurch rutschte die Sitzposition um sieben Zentimeter nach hinten. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gab HWA mit fünf Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit wie auch beim AMG C32K war bei 250 km/h begrenzt. Nicht begrenzt bzw. abschaltbar war das ESP an Board des kleinen Wilden. Das wurde seinerzeit eigens für die Einzelanfertigung abgestimmt. Schließlich unterscheiden sich Schwerpunkt, Gewicht auch Fahrwerksabmessungen etwas von einer C-Klasse – und erst recht von einer A-Klasse.
(ID:48126238)