Mit dem Audi R8 in Le Mans

Autor / Redakteur: sp-x / Andreas Wehner

Alles auf Anfang: Der neue Audi R8 absolviert seine Jungfernfahrt ausgerechnet dort, wo die Geschichte vor 15 Jahren begonnen hat: Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

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Der neue Audi R8 fährt seine ersten Runden beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Der neue Audi R8 fährt seine ersten Runden beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
(Foto: Audi)

Wir schreiben das Jahr 2000 und eine Firma tanzt vor Glück. Denn zum ersten Mal in der Geschichte gewinnt Audi die 24 Stunden von Le Mans. Und der Erfolg ist keine Eintagsfliege. Auch in den beiden Jahren darauf stellt das Team aus Ingolstadt wieder den Sieger an der Sarthe. Das Auto, das sich bei dem wahrscheinlich berühmtesten Rennen der Welt am besten bewährt, hat ein Namen, den man später noch öfter hören wird: R8. Beflügelt von den Erfolgen im Sport beschließen die Bayern nämlich noch in Le Mans den Bau eines Serienautos und steigen so 2007 zum ersten Mal in die Liga der Supersportwagen auf.

Das ist jetzt acht Jahre, 200 Siege, 26 Meistertitel und 27.000 verkaufte Straßenautos her und nun will Audi ein neues Kapitel dieser Geschichte aufschlagen. Denn es ist wieder 24-Stunden-Rennen in Le Mans und mitten im Qualifying schleicht sich der neue R8 auf die Strecke. Nicht der Rennwagen, der mit seinem Sieg am Nürburgring bereits bewiesen hat, das er Gewinner-Gene in sich trägt. Zwischen ein paar offenen Formel-Rennwagen und einer Horde wild gewordener Aston Martins startet hier und heute das Serienauto, das offiziell erst im Juli präsentiert wird und sogar erst Ende September in den Handel kommt.

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Dass auch das Straßenauto seine ersten Sporen auf einer Rennstrecke verdient, hat aber noch einen weiteren Grund: Hier hat Audi das Gros des Entwicklungsprogramms abgespult. Nicht umsonst wurden diesmal Straßen- und Rennversion des R8 nicht nacheinander, sondern parallel entwickelt. „Und davon hat das Serienauto ungeheuer profitiert“, freut sich der neue Quattro-Chef Heinz Hollerweger.

Schärfer und schneller sei das Coupé dadurch geworden, erklärt Hollerweger und meint dabei weniger die 3,2 Sekunden von 0 auf 100 oder die 330 km/h Spitze, die Audi für die 610 PS starke Top-Version auslobt. Egal ob man den V10 plus oder den normalen V10 mit 540 PS bestellt, meint er vor allem die Rundenzeiten auf Rennstrecken wie dieser hier, auf denen der R8 im Generationenvergleich so manche Sekunde gut macht.

Das liegt zum einen an der höheren Leistung des V10-Motors, der neuen siebenstufigen Doppelkupplung, die den Handschalter beim Generationswechsel gar vollends verdrängt, und den 50 Kilogramm, die Hollerweger mit weiteren Karbonteilen noch aus der Aluminiumstruktur heraus geholt hat. Aber es liegt vor allem an einer neuen Quattro-Generation, mit der sich die Kraft jetzt tatsächlich zu 100 Prozent flexibel zwischen den Achsen verteilen lässt.

Und auch wenn die Silhouette allenfalls von evolutionärem Designfortschritt kündet, ist obendrein der Luftwiderstand gesunken und im Gegenzug die Downforce gestiegen. Auch das hilft, wenn man es eilig hat auf einer kurvenreichen Strecke und vor den beiden Schikanen auf der endlos langen Hunaudières-Geraden nicht ganz so weit herunter bremsen möchte.

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