Neuwagenmarkt Starke November-Entwicklung verdeckt Krise des Privatmarkts

Von Andreas Grimm

31 Prozent mehr Neuzulassungen im November – das klingt gut. Doch eine Analyse zeigt: Es gibt keinen Grund zum Jubeln. Denn Vorzieheffekte wegen der Umweltprämie spielen eine große Rolle. Und die Privatnachfrage verliert mehr und mehr an Schwung.

Im November kletterte die Zahl der Neuzulassungen um mehr als 30 Prozent. Doch vieles geht auf einen Sondereffekt zurück – und ein wichtiger Absatzkanal schwächelt.
Im November kletterte die Zahl der Neuzulassungen um mehr als 30 Prozent. Doch vieles geht auf einen Sondereffekt zurück – und ein wichtiger Absatzkanal schwächelt.
(Bild: Schreiner – »kfz-betrieb«)

Die derzeitigen Verwerfungen im Neuwagengeschäft schlagen sich immer deutlicher auch in den Absatzkanälen nieder. Dabei wird der starke Anstieg der Neuzulassungszahlen im November um 31,4 Prozent auf 260.000 Einheiten nach einer Analyse der Marktforschung Dataforce befeuert durch die Umstellung der E-Auto-Förderungen zum Jahreswechsel. Davon profitieren sowohl der Flotten- als auch der Privatmarkt. Ebenfalls bemerkenswert: Die Stückzahlen sind in beiden Käufergruppen inzwischen fast gleich groß.

Dass der Flottenmarkt immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist ein lange anhaltender Trend. Doch noch nie war der Abstand zum Privatmarkt so gering wie im November 2022. Mit 91.788 Firmen- und Gewerbekundenzulassungen verbuchte dieses Segment den bisher höchsten Wert für einen Einzelmonat. Vor allem aber sind die gewerblichen Zulassungen damit nur noch rund 2.300 Einheiten hinter dem Privatkundenmarkt zurück.