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Peckruhn: Die Situation im Handel ist ein Drama
Unter dem Titel „Halbleiter-Krise, Fahrzeugmangel, neue Vertriebsmodelle: Was den Autohändlern unter den Nägeln brennt“ umriss abschließend ZDK-Vizepräsident Peckruhn die aktuelle Lage im Handel. Die Situation sei weiterhin angespannt und die Zahlen ernüchternd.
Im Vergleich zu 2019 wurden im vergangenen Jahr rund eine Million Neuwagen weniger zugelassen. „Die Krise hält unvermindert an, erst war es der Wegfall der Lieferketten, dann die Chipkrise und nun kommt der Ukraine-Krieg hinzu, der bereits zu weiteren Produktionsstörungen führt“, so Peckruhn.
Das Bedürfnis nach individueller Mobilität der Kunden sei weiterhin hoch, das habe die Pandemie gezeigt, aber angesichts der aktuellen Bedingungen sei das vom Handel immer schwieriger zu befriedigen. Die Lieferzeiten für Neuwagen betrügen teilweise mehr als ein Jahr. Im Vergleich zu vor der Krise würden die Hersteller dem Handel aktuell 30 bis 50 Prozent weniger Fahrzeuge liefern.
„Das ist ein Drama, das müssen wir bei den Herstellern auch anmahnen. Weder Kunden noch Handel sind dafür verantwortlich“, so Peckruhn. Die Hersteller müssten sich krisensicherer aufstellen. Das seien Versäumnisse, wie die Folgen des Ukraine-Kriegs zeigten. Schließlich habe die Krise schon seit 2014 bestanden.
Hinzu kommt die Unsicherheit der Kunden hinsichtlich der E-Förderung: Aufgrund der langen Lieferzeiten haben sie Angst, diese nicht mehr zu bekommen. Das habe auch eine ZDK-Umfrage bestätigt, die zeigte, dass sich deshalb ein Drittel der Kunden gegen ein E-Autos entschieden habe. Immerhin seien hierzu auf politischer Ebene Gespräche angestoßen worden.
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ZDK-Umfrage zum Umweltbonus
Unsicherheit bei der E-Prämie bremst Kundeninteresse aus
Bei der Frage, ob das Agenturgeschäft für den Handel eine Option ist, wies Peckruhn auf seine lange Erfahrung als Händler hin und darauf, dass es letztendlich immer um die Kundenbedürfnisse im Handel gehe. Die stünden beim echten Agentursystem nicht im Fokus. Nur beim modifizierten Agentursystem sei der Unternehmer frei und in der Lage, auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden einzugehen.
Peckruhn verwies dazu auf eine aktuelle Studie, die der Verband derzeit von den Meinungsforschungsinstituten IFA und ICDP durchführen ließe. Erste Zwischenergebnisse zeigten klar, dass der stationäre Autohandel weiterhin eine Zukunft habe und wichtigster Ansprechpartner für den Autokunden bleibe.
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Studie zur Rolle des Autohändlers
Es geht um die Bedürfnisse der Kunden
Weitere Programmpunkte der PR-Roadshow waren die Berichte der Partner Fuchs Schmierstoffe, Nürnberger Versicherung (Sven Hertel, Christian Stettner), BDK (Matthias Mies) und Vogel Communications Group (Holger Zietz) über ihre jeweiligen Neuerungen.
Ehrungen verdienter Pressesprecher
Auch die Ehrungen langjähriger Pressesprecher aus den Innungen standen an. Aus Niedersachsen-Bremen wurde Michael Neuburger (Gifhorn) für fünf Jahre geehrt, Volker Borchers (Celle-Burgdorf) für zehn Jahre, Gerold Frers (Ammerland) und Sven Placküter (Wesermarsch) für jeweils 15 Jahre. Für 20 Jahre als Pressesprecher wurden Peter Henning (Bremervörde), Joachim Czychy (Harburg) und Harald Borowski (Helmstedt) geehrt.
In Schleswig-Holstein gab es eine Urkunde für ehrenamtliche Pressearbeit für Holger Hensel (Bad Segeberg) für zehn Jahre, für Nina Eskildsen (Steinburg/Itzehoe) und Michael Ihle (Rendsburg) für jeweils 15 Jahre und für Michael Schrader (Dithmarschen/Heide) für 20 Jahre.
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