Nio Alles neu, alles anders

Von Andreas Wehner und Andreas Grimm

Seit Oktober ist Nio in Deutschland am Start. Der E-Auto-Newcomer verzichtet auf ein Händlernetz, will Lifestyle-Produkte verkaufen und eine Community aufbauen. Auch für die Stromversorgung haben die Chinesen ein Alleinstellungsmerkmal.

Nio setzt bei der Stromversorgung seiner Autos auch auf den Batterietausch.
Nio setzt bei der Stromversorgung seiner Autos auch auf den Batterietausch.
(Bild: Wehner – Vogel Communications Group)

Der Sortimo-Ladepark in Zusmarshausen an der A8 zwischen München und Augsburg ist eine beeindruckende Anlage: Unzählige Elektroladesäulen unterschiedlicher Bauart sind um ein futuristisches Gebäude mit Shop und Café positioniert. Am Ende einer Reihe von Tesla-Powerchargern steht eine rechteckige Box in der Größe von drei Garagen: eine Power-Swap-Station des chinesischen Elektroauto-Herstellers Nio.

Seit wenigen Wochen ist das erste Auto des Start-ups in Deutschland erhältlich: die Limousine ET7. Ab rund 1.200 Euro pro Monat können Privatkunden das 480 kW/652 PS starke Auto derzeit abonnieren. Kaufen geht noch nicht, soll aber bald auch möglich sein. 69.900 Euro wird der ET7 kosten – ohne Batterie. Die kostet extra. Nio bietet sie zusätzlich zur Miete an. 169 Euro pro Monat sind für die kleinere Variante mit 75 kWh fällig. Wer mehr Reichweite braucht, muss 289 Euro für den 100-kWh-Akku zahlen. Dafür kann er seine Batterie dann nicht nur laden, sondern an einer der bislang drei deutschen Power-Swap-Stations auch wechseln lassen. Wer sie stattdessen lieber zum Auto dazukaufen möchte, muss 12.000 beziehungsweise 21.000 Euro drauflegen – dann allerdings ohne Power-Swap-Option.