Cannonball Run: In Rekordzeit im E-Auto durch die USA
Tag und Nacht quer durch die USA: Mit einem Tesla Model 3 hat eine Familie die Alltagstauglichkeit von E-Autos bewiesen. Auf der Strecke des legendären Cannonball-Rennens dauerte es inklusive Ladestopps 48 Stunden, um von der Ost- zur Westküste zu kommen.

Der seit den 1970er Jahren inoffiziell durchgeführte Cannonball Run ist um eine erfolgreiche Episode reicher. In einem Tesla Model 3 schaffte eine dreiköpfige Familie die Durchquerung der USA von New York an der Ostküste nach Los Angeles an der Westküste nonstop in 48:10 Stunden. Das ist die bislang schnellste Zeit, in der ein E-Fahrzeug die 4562 Kilometer lange Strecke schaffte. Der bisherige Rekordwert lag bei 50:16 Stunden.
Am Steuer des Model 3 in der US-Ausführung Long Range mit Heckantrieb saßen der Zukunftsforscher Lars Thomsen sowie seine Frau und seine Tochter, die sich bei der Rekordfahrt am Steuer abwechselten. Dabei nutzten sie die Autopilot-Funktion des Model 3, das die meiste Zeit autonom fuhr und steuerte. Der 51-Jährige Thomsen ist gebürtiger Hamburger, Zukunftsforscher und Verwaltungsrat (Aufsichtsrat) der Juice Technology AG, einem Hersteller von mobilen 22-kW-Ladestationen.
Der Cannonball Run geht auf einen Redakteur des US-Magazins „Car & Driver“ zurück, der im Mai 1971 in knapp 41 Stunden über das inzwischen geschlossene Netz der Interstate Highways quer durch die USA gefahren war. Inspiriert von einem Bericht in dem Magazin kam es in der Folge zu inoffiziellen Rennen quer durch den Kontinent, in deren Verlauf die Geschwindigkeitsregeln wenig Beachtung fanden. Laut Wikipedia steht der Rekord für die Durchquerung der USA derzeit bei 31:04 Stunden, gefahren in einem BMW M5. In mehreren Hollywood-Streifen wie „Auf dem Highway ist die Hölle los“ wurde den Rennen ein Denkmal gesetzt.
Thomsen ging es bei seiner Neuauflage des Rennens, das klassisch an der Red Ball Garage in New York startete und zum Portofino Inn in Redondo Beach (Los Angeles) führte, dabei zwar auch um den Rekord, aber vor allem ums Ankommen und damit den Beweis, dass Elektroautos praxistauglich sind. Während der Fahrt musste das Team nach eigenen Angaben 19 Ladestopps an Tesla Superchargern einlegen. Sie lagen direkt an der Route, weil es in den USA wie in Europa an allen Hauptachsen mindestens alle 150 km Schnellladestationen von Tesla gibt. Einzig kurz vor Schluss, bereits in Kalifornien, mussten die Kontinentalreisenden einmal 10 Minuten an einer Supercharger-Station waren, bis sie laden konnten, und verloren dadurch etwas Zeit.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 95 km/h
Der Zeitverlust durch die Ladestopps hielt sich letztlich in Grenzen: Der Routenplaner hatte eine Reisezeit von rund 43 Stunden für die Strecke vorgegeben – unter Einhaltung der Tempolimits. Die Cannonball-Fahrer brauchten fünf Stunden länger, inklusive aller sonstigen Erschwernisse wie Staus und falsche Ausfahrten. Laut dem Logbuch hatte das Team in Pensylvania einmal 15 Minuten wegen einer falschen Ausfahrt verloren. Durchschnittlich war der Tesla mit 95 km/h unterwegs.
Thomsen sieht in einer effizienten Ladetechnik den Schlüssel für die E-Mobilität. Während der Rekordfahrt lieferten die Supercharger zuverlässig Energie (nur einmal waren die Laderaten sehr niedrig), im Alltag nutzt er die Ladestationen von Juice Technology. Mit ihnen lassen sich Elektroautos unabhängig von Stromquelle und Adapter quasi überall und technisch abgesichert laden. Entsprechend war für den Aufsichtsrat Thomsen klar, dass er im Hotel Portofino in Redondo Beach den Model 3 abschließend über die Ladestation Juice Booster 2 wieder auflud.
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