Die Autohausgruppe von der Weppen hat dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Vertrauen der Kunden hilft in der aktuellen Krisensituation durchaus weiter. Der Blick geht aber weniger zurück als in die Zukunft.
So soll der neue Seat- und Cupra-Betrieb des Autohauses von der Weppen bei Offenburg aussehen, wenn er 2024 eröffnet.
(Bild: Autohaus von der Weppen)
Es ist genau 50 Jahre her, dass Klaus von der Weppen den Grundstein legte für eine große Erfolgsgeschichte: 1972 eröffnete der junge Unternehmer eine Simca-Vertretung in Stuttgart als Ein-Mann-Betrieb. Wenig später kamen zwei Filialen mit rund 30 Mitarbeitenden hinzu. Heute ist aus dem kleinen Unternehmen eine große Autohandelsgruppe geworden, die neun Betriebe mit rund 300 Mitarbeitern umfasst. Und die Zeichen stehen auf Wachstum: In diesem Jahr wurde der Grundstein für einen weiteren Standort bei Offenburg gelegt. An dem Seat- und Cupra-Standort sollen 2024 die ersten Fahrzeuge verkauft werden. Zudem will das Unternehmen eine weitere Marke aufnehmen. Zusätzlich soll auf dem benachbarten Grundstück ein Gebrauchtwagen-Vertriebszentrum entstehen.
Gleichzeitig kämpft von der Weppen mit den aktuellen Herausforderungen der Branche. „Die Häufung der Krisen ist aktuell das Außergewöhnliche. Es ist ja nicht nur eine Krise, sondern es kommt alles zusammen“, sagt Jan von der Weppen, „das ist neu und da kann man wenig auf Erfahrungswerte zurückgreifen.“ Gemeinsam mit Carlo Hartung und Cetin Erdogan bildet er die Geschäftsführung der Gruppe. Was natürlich helfe, sei die Kontinuität als Familienunternehmen, das über Ressourcen verfüge, mit denen es die aktuelle Situation abfedern könne. Ein Unternehmen, das sehr neu am Markt ist, würde in der jetzigen Situation verhältnismäßig schnell auf wackeligen Beinen stehen.
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Die Autohausgruppe von der Weppen hat dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Vertrauen der Kunden hilft in der aktuellen Krisensituation durchaus weiter. Der Blick geht aber weniger zurück als in die Zukunft.
So soll der neue Seat- und Cupra-Betrieb des Autohauses von der Weppen bei Offenburg aussehen, wenn er 2024 eröffnet.
(Bild: Autohaus von der Weppen)
Es ist genau 50 Jahre her, dass Klaus von der Weppen den Grundstein legte für eine große Erfolgsgeschichte: 1972 eröffnete der junge Unternehmer eine Simca-Vertretung in Stuttgart als Ein-Mann-Betrieb. Wenig später kamen zwei Filialen mit rund 30 Mitarbeitenden hinzu. Heute ist aus dem kleinen Unternehmen eine große Autohandelsgruppe geworden, die neun Betriebe mit rund 300 Mitarbeitern umfasst. Und die Zeichen stehen auf Wachstum: In diesem Jahr wurde der Grundstein für einen weiteren Standort bei Offenburg gelegt. An dem Seat- und Cupra-Standort sollen 2024 die ersten Fahrzeuge verkauft werden. Zudem will das Unternehmen eine weitere Marke aufnehmen. Zusätzlich soll auf dem benachbarten Grundstück ein Gebrauchtwagen-Vertriebszentrum entstehen.
Gleichzeitig kämpft von der Weppen mit den aktuellen Herausforderungen der Branche. „Die Häufung der Krisen ist aktuell das Außergewöhnliche. Es ist ja nicht nur eine Krise, sondern es kommt alles zusammen“, sagt Jan von der Weppen, „das ist neu und da kann man wenig auf Erfahrungswerte zurückgreifen.“ Gemeinsam mit Carlo Hartung und Cetin Erdogan bildet er die Geschäftsführung der Gruppe. Was natürlich helfe, sei die Kontinuität als Familienunternehmen, das über Ressourcen verfüge, mit denen es die aktuelle Situation abfedern könne. Ein Unternehmen, das sehr neu am Markt ist, würde in der jetzigen Situation verhältnismäßig schnell auf wackeligen Beinen stehen.
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Wie der gesamten Branche macht auch der Autohausgruppe von der Weppen die Liefersituation schwer zu schaffen. „Unser Verkaufserfolg ist im Wesentlichen an das Thema Verfügbarkeit gekoppelt, gerade im Bereich der Elektro- und Hybridfahrzeuge“, sagt Carlo Hartung. „Ich bin mir sicher, wir hätten mehr Autos verkaufen können, wenn wir mehr dagehabt hätten.“ Nun gelte es, offen und transparent mit den Kunden zu kommunizieren: „Wir versuchen zu deeskalieren und individuelle Lösungen zu finden. Aber bei der Masse der Lieferverzüge, die wir haben, ist es nicht möglich, allen betroffenen Kunden mit Überbrückungsautos zu helfen.“
Kundenvertrauen hilft in der Krise
Hilfreich sei in einer solchen Situation der Vertrauensvorschuss, den man als Traditionsunternehmen, das schon lange am Markt ist, genieße. „Der Kunde weiß, dass wir unser Möglichstes tun, weil er sich in der Vergangenheit immer darauf verlassen konnte“, erklärt Cetin Erdogan. Und wenn der Kunde seinen Verkäufer kenne, sei er auch eher zu einem Kompromiss bei der Ausstattung oder auch beim Fahrzeug an sich bereit. „Wir versuchen natürlich immer, Alternativlösungen anzubieten, wenn das Wunschauto vielleicht nur mit langer Lieferzeit zu bekommen ist, aber ein ähnliches Modell einer anderen von uns vertretenen Marke schneller verfügbar wäre“, sagt Erdogan.
Im Umgang mit der Energiekrise hilft es dagegen schon, einfach als Unternehmer zu denken und zu handeln. „Wir stellen natürlich vieles in Frage, was man früher ganz selbstverständlich gemacht hat“, erklärt von der Weppen. „Die Außenbeleuchtung muss nicht die ganze Nacht an sein.“ Zudem habe man bereits im Sommer die Klimaanlagen in den Autohäusern heruntergeregelt und achte jetzt darauf, dass Türen und Werkstatttore geschlossen und die Verkaufs- und Arbeitsräume nicht übermäßig geheizt werden.
Die Energie-Thematik spielt auch beim Neubau nahe Offenburg eine Rolle. „Wir planen hier mit einer Wärmepumpe und einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach“, betont Hartung. Auch bei den Bestandsimmobilien werde überlegt, stärker auf Fotovoltaik zu setzen, um unabhängiger von der Entwicklung der Energiepreise zu werden. „Es wird nicht gelingen, allein durch Sparmaßnahmen die höheren Kosten auszugleichen. In dieser Hinsicht muss man sich anders aufstellen. Und da ist Fotovoltaik ein wichtiges Element“, so Hartung.
Historie
1972 Firmengründung: Klaus von der Weppen eröffnet eine Simca-Vertretung
1982 Eröffnung eines Renault-Autohauses in der Neckarstraße in Stuttgart
1986 Eröffnung einer Filiale in Stuttgart Vaihingen
1995 Jan von der Weppen tritt als Geschäftsführer in das Unternehmen ein.
1998 Carlo Hartung tritt als Geschäftsführer in das Unternehmen ein.
2002 Marett von der Weppen tritt in das Unternehmen mit ein.
2007 Eröffnung einer Filiale in Heilbronn für Renault und Dacia
2008 Übernahme der Marke Opel
2014 Eröffnung einer Kia-Filiale und eines Gebrauchtwagencenters in Stuttgart
2015 Eröffnung jeweils einer Filiale in Friesenheim und Heilbronn
2016 Eröffnung einer Filiale in Augsburg
2019 Eröffnung neue Firmenzentrale in Stuttgart, Heilbronner Straße
2020 Eröffnung eines Hyundai-Standorts in Waiblingen
Auch das veränderte Kaufverhalten der Kunden spielt bei den unternehmerischen Überlegungen eine große Rolle. So bekomme das Online-Geschäft immer mehr Gewicht, sagt Erdogan.. „Da gibt es natürlich Unterschiede je nach Marke. Aber Online ist definitiv ein wichtiger Vertriebskanal neben dem klassischen Autohaus.“ Den reinen Online-Verkauf gebe es zwar im Neufahrzeugbereich praktisch noch nicht. Immer wichtiger seien die Online-Kanäle aber für den Erstkontakt mit den Kunden. Immer mehr würden mit vorgefertigten Online-Konfigurationen zum Verkaufsgespräch kommen.
Fokus auf die Mitarbeiter
In jenen 50 Jahren, die die Autohausgruppe von der Weppen nun existiert, hat sich vieles verändert. Die Welt ist schnelllebiger und außerdem unsicherer geworden. Das Mobilitätsverhalten der Menschen verändert sich und die Automobilindustrie steht vor einem fundamentalen Wandel. Die Unternehmensgruppe ist über die Jahre massiv gewachsen und verkauft mittlerweile pro Jahr rund 5.000 Neu- sowie 1.500 Gebrauchtwagen.
Eines aber ist bei der Autohausgruppe von der Weppen noch genauso wie am ersten Tag: der Fokus auf die Mitarbeitenden. „Wir legen einen Schwerpunkt in die Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellen jährlich über 30 Auszubildende ein“, betont Hartung. So ein 50-jähriges Jubiläum mag ein Anlass sein, zurückzublicken und die Erfolgsgeschichte Revue passieren zu lassen – bei von der Weppen ist der Blick aber vor allem auf die Zukunft gerichtet.