Airbag Der gute Knall beim Unfall seit 40 Jahren

Von Steffen Dominsky

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In Millisekunden zur richtigen Entscheidung zu kommen – das vermögen die Airbagsteuergeräte von Bosch seit nunmehr 40 Jahren. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, schätzungsweise rund 90.000 Menschenleben vor dem Unfalltod zu bewahren.

40 Jahre ist es her, da führte Mercedes-Benz den ersten von einem elektronischen Steuergerät ausgelösten Airbag im Serienautomobilbau ein – mit tatkräftiger Unterstützung von Bosch.
40 Jahre ist es her, da führte Mercedes-Benz den ersten von einem elektronischen Steuergerät ausgelösten Airbag im Serienautomobilbau ein – mit tatkräftiger Unterstützung von Bosch.
(Bild: Björn Alicke)

Berstendes Glas, brechender Kunststoff und knirschendes Blech: In die Töne des typischen Autounfalls hat sich in den letzten 40 Jahren mehr und mehr ein lauter Knall gemischt. Dann sind der beziehungsweise die Airbags aufgegangen und haben zumindest im Hinblick auf die Fahrzeuginsassen in vielen Fällen das Schlimmste verhindert.

Vor genau 40 Jahren brachte Bosch gemeinsam mit der Daimler-Benz AG weltweit das erste elektronische Airbagsteuergerät in Serie – es hat eine Schlüsselrolle für die Wirksamkeit des Airbags. Es ist die Schaltzentrale für den lebensrettenden Luftsack. Seit Start der Serienproduktion im Dezember 1980 hat Bosch über 250 Millionen Airbagsteuergeräte gefertigt und seitdem immer weiterentwickelt. Nach Auswertung der hauseigenen Unfallforschung hat die Elektronik der Stuttgarter seit Markteinführung geholfen, weltweit bis heute etwa 90.000 Menschenleben dank Front-, Seiten und Kopfairbags zu retten.

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Über interne und externe Beschleunigungs-, Dreh- und Drucksensoren erfasst ein modernes Airbagsteuergerät Unfallart sowie Unfallschwere und löst Airbag und Gurtstraffer situationsgerecht aus. Innerhalb von zehn Millisekunden – zehnmal schneller als der menschliche Wimpernschlag – erkennt der Auslöse-Algorithmus anhand der Sensordaten, ob es sich nur um eine starke Bremsung, einen Parkplatzrempler, eine schwungvoll überfahrene Bordsteinkante oder aber einen schweren Aufprall oder drohenden Überschlag handelt. Ist die Situation gefährlich, zündet das System den pyrotechnischen Gasgenerator. Binnen 30 Millisekunden ist der Luftsack prall aufgeblasen und kann die Insassen schützen.

Bis zu neun Airbags sind in heutigen Fahrzeugen eingebaut, die je nach Unfallsituation einzeln ausgelöst werden können. Im Anschluss an einen Crash wird zudem ein Signal zur Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr oder, bei Elektroautos, zur Spannungsentkopplung der Hochvoltbatterie gesendet. Auch wird die Information über einen Unfall an andere Fahrzeugsysteme weitergeleitet, zum Beispiel an den „E-Call“, der nach dem Auslösen des Airbags automatisch einen Notruf absetzt.

Seit 1977 hatten Bosch-Entwickler gemeinsam mit Fahrzeugherstellern am ersten elektronischen Airbagsteuergerät gearbeitet und es in mehr als 6.000 Crashtests und in 60 Fahrzeugmodellen erprobt. Über 1,8 Millionen Crashsimulationen sind heute nötig, um ein Airbagsteuergerät für ein Fahrzeugmodell serienreif zu bekommen. Das erste Airbagsystem, dessen Serienproduktion im Dezember 1980 begann und das dann in der S-Klasse von Mercedes-Benz auf den Markt kam, bestand aus drei Komponenten: einem Spannungswandler, einer Energiereserve und einem Steuergerät mit insgesamt 170 Bauteilen. Diese steuerten lediglich einen Airbag und Gurtstraffer für den Fahrer sowie optional für den Beifahrer an. Die heutigen Airbagsteuergeräte der zwölften Generation haben nur noch halb so viele Bauteile und können bis zu 48 Rückhaltemittel wie unterschiedliche Airbags vom Front- über den Seiten- bis zum Knieluftsack oder Gurtstraffer ansteuern.

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