»kfz-betrieb« Auto-Check: Lexus CT 200h – der ewige Underdog

Autor Julia Mauritz

Das Gesamtpaket des kompakte Premium-Hybridmodells ist stimmig: Das Außendesign, das Interieur und die Ausstattung überzeugen, lediglich der Motor könnte ein paar mehr PS vertragen.

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Der überarbeitete CT 200h macht optisch eine gute Figur.
Der überarbeitete CT 200h macht optisch eine gute Figur.
(Bild: Rosenow/»kfz-betrieb«)

Seit 2011 ist das Hybridmodell Lexus CT 200h auf dem Markt und international durchaus erfolgreich. Auch in Deutschland waren die Erwartungen an das Einstiegsmodell der japanischen Premiummarke bei dessen Einführung hoch, doch so richtig ins Laufen sind die Verkaufszahlen hierzulande nie gekommen. 2017 wurden trotz des Hybridbooms gerade einmal 254 Neuwagen vermarktet, in den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden mit 288 Einheiten zwar schon mehr Fahrzeuge als im gesamten Vorjahr zugelassen, dennoch führt das Modell in der hart umkämpften Premium-Kompaktklasse nach wie vor ein Schattendasein – und das völlig zu Unrecht. Denn unter dem Strich ist der CT 200h ein gelungenes Gesamtpaket.

Das gilt vor allem für das jüngste Facelift, das preislich bei 26.950 Euro startet: Lexus hat dem CT 200h einen sportlicheren Charakter verpasst, das Außendesign und den Innenraum überarbeitet und das Sicherheits- und Fahrerassistenzsystem Lexus Safety Sense eingeführt. Es kombiniert ein Pre-Crash-Safety-System samt Fußgängererkennung mit einem Spurhalteassistenten und einer Verkehrszeichenerkennung.

Optisch macht der CT 200h mit dem charakteristischen, dominanten Diabolo-Kühlergrill und dem breiten Heck durchaus etwas her – vor allem in der zweifarbigen Lackierung der getesteten Launch Edition, die bis zum Mai produziert wurde und 35.970 Euro kostete.

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Den Innenraum seines Hybrid-Kompaktfahrzeugs hat Lexus im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgewertet: Das Testfahrzeug wirkte mit der hellen Lederausstattung, die sich auch in den Türverkleidungen und in der Mittelkonsole wiederfindet, sehr elegant, wobei der hohe Hartplastikanteil den Premiumcharakter etwas minderte. Positiv aufgefallen ist das fahrerorientierte Cockpit, etwas wuchtig geraten für ein Fahrzeug der Kompaktklasse ist hingegen die Mittelkonsole. Mit Ausnahme der Klimatisierung lassen sich die wichtigsten Fahrzeugfunktionen über das 10,3 Zoll große Navigations-/Multifunktionsdisplay regeln, das über der Mittelkonsole thront. Der Controller, mit dem sich das System bedienen lässt, leidet allerdings an dem typischen Lexus-Problem: Er lässt sich nur mit einer sehr ruhigen Hand bedienen und macht beispielsweise die Eingabe einer neuen Adresse zum wahren Geduldsspiel.

100 kW/136 PS Gesamtleistung

Angetrieben wird der CT200h vom bekannten 100 kW/136 PS starken Hybridmotor von Toyota. Er besteht aus einem 1,8-Liter-Benziner mit 73 kW/99 PS und einem Elektromotor mit 60 kW/82 PS Leistung, der den CT200h in Kombination mit einem stufenlosen Automatikgetriebe auf maximal 180 km/h beschleunigt. Das klingt zwar nicht nach viel, allerdings lädt ein Hybridfahrzeug ohnehin nicht zum Rasen ein. Ganz im Gegenteil: Selbst bei längeren Autobahnfahrten gleitet man auf der rechten oder maximal mittleren Spur entspannt dahin und lässt die schwarzen Audis und BMWs einfach überholen. Tritt man dann doch mal kräftig auf das Gaspedal, quittiert der CT200h das mit einem lauten Aufheulen des Motors, also versucht man das einfach zu vermeiden.

Seine Stärke spielt der CT 200h ganz klar in der Stadt aus, dann macht auch der Blick auf den Bordcomputer Spaß: Den von Lexus angegebenen kombinierten Verbrauch von 3,8 Litern schaffte der CT200h zwar nicht, doch mit knapp fünf Litern Benzin im Stadtverkehr und auf der Landstraße und rund sieben Litern Benzin auf der Autobahn lag der Kraftstoffverbrauch durchaus im akzeptablen Bereich.

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