Ford Steiniger Weg vom Händler zum Agenten

Von Julia Mauritz

Zum 1. Januar 2025 führt der amerikanische Hersteller in Deutschland ein echtes Agenturmodell ein. Was das konkret für die Ford-Händler bedeutet, ist noch völlig unklar. Nur eines steht fest: Den Betrieben stehen 18 schwere Monate bevor.

Seit März können die Ford-Partner über die regulären Bestellsysteme des Herstellers so gut wie keine Neuwagen mehr ordern.
Seit März können die Ford-Partner über die regulären Bestellsysteme des Herstellers so gut wie keine Neuwagen mehr ordern.
(Bild: ©AGNIESZKA_DOROSZEWICZ)

Anstehende Vertragskündigungen sind schon für sich ein Grund für eine massive Verunsicherung im Händlernetz. Bei Ford kommen zwei weitere zentrale Faktoren hinzu, die den Handel in höchste Alarmbereitschaft versetzen: die Ankündigung des Herstellers, sich im Pkw-Geschäft neu aufstellen zu wollen, und die bereits seit 2021 andauernden massiven Lieferengpässe, die sich zuletzt noch verschärft hatten. Seit März können die Ford-Partner über die regulären Bestellsysteme des Herstellers so gut wie keine Neuwagen mehr ordern. Zuletzt hatte es auch noch den Mustang Mach-E getroffen, der über Fords Online-Store bestellbar ist.

Bei Wunschkonfigurationen erhält man als Kunde den Hinweis, dass das Modell nur eingeschränkt verfügbar ist, und wird auf gut zwei Handvoll vorkonfigurierte Bestandsfahrzeuge verwiesen. Auf Fords digitaler Pkw-Modellübersicht sind insgesamt 13 Modelle aufgelistet. Bei neun davon weist der Hersteller ausdrücklich drauf hin, dass die Modelle entweder grundsätzlich nur noch oder derzeit nur als Lagerfahrzeuge verfügbar seien. Bei den Nutzfahrzeugen ist die Liefersituation Händlern zufolge genauso unbefriedigend. Der Hersteller bleibe seinen Händlern damit die vertraglich zugesicherte Leistung schuldig, äußert ein Ford-Partner, der namentlich nicht genannt sein will, seinen Unmut über die aktuelle Lage.