Neues Mobilitätskonzept Vive la Car kombiniert Abo und Sharing
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Der Stuttgarter Auto-Abospezialist stößt in eine neue Mobilitätsnische vor: In Köln und Bergisch Gladbach startet das Unternehmen ein Pilotprojekt, das Abokunden in ein geschlossenes Carsharing-Modell einbindet. Das Angebot soll unter anderem die Mobilitätskosten pro Haushalt spürbar senken.

Bis zu drei Haushalte teilen sich ein Auto-Abo-Fahrzeug: Das ist, kurz erklärt, das Konzept des neuen Mobilitätsangebots Vive la Car One. Die Fahrzeuge sind rein digital buchbar, und die Kosten für die Nutzung rechnet Vive la Car über seine Plattform je Abonnent kilometergenau ab.
Als Zielgruppe des „Closed-Community-Sharings“ nennt der Auto-Abospezialist digital affine Kunden, die nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind und die hinsichtlich ihres Mobilitätsbedarfs eine gewisse Flexibilität mitbringen. Das könnten etwa Nachbarn, Wohn- oder Bürogemeinschaften sein.
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Auto-Abo
Vive La Car zählt über 11.500 Buchungen
Der Stuttgarter Dienstleister nennt mehrere Vorteile des Ansatzes: Die Zahl der Fahrzeuge im öffentlichen Raum sinke, ebenso der Bedarf an Parkflächen. Zudem könnten die Kunden die monatlichen Kosten für ihre individuelle Mobilität senken.
Zum Start ist Vive la Car One allerdings nicht flächendeckend buchbar. Das Pilotprojekt beschränkt sich zunächst auf 30 Haushalte aus Köln und Bergisch Gladbach: Bis Oktober können sich Interessenten, die in einer der beiden Städte leben, bei Vive la Car One anmelden und Abo-Gemeinschaften bilden.
Letztere dürfen aus zwei oder drei Haushalten mit jeweils maximal zwei Nutzern bestehen. Zum Pilotstart sind über die digitale Vive-la-Car-One-Plattform vier unterschiedliche Modelle und Antriebe buchbar. Die Mindestlaufzeit beträgt sechs Monate.
Neue Perspektive für die individuelle Mobilität im ländlichen Raum
Erklärtes Ziel der Pilotphase ist es in erster Linie, Erkenntnisse zur Mobilität in Metropolen und im ländlichen Raum zu gewinnen. Vive la Car verdeutlicht die potenziellen Auswirkungen seines neuen Angebots in einer Metropole wie Köln anhand eines Rechenbeispiels: Wenn sich dort zehn Prozent der Einwohner mit zwei Nachbarn ein Auto teilen würden, ließe sich der Fahrzeugbestand um bis zu 38.000 Fahrzeuge reduzieren.
Der Flächenbedarf für Parkraum würde in diesem Zuge um mehr als 400.000 Quadratmeter bzw. 60 Fußballfelder sinken. Im ländlichen Raum wiederum ließe sich beispielsweise über Nachbarschaftsinitiativen eine wirtschaftliche individuelle Mobilität darstellen, so Vive la Car.
Begleitet wird die Pilotphase von der Fachhochschule der Wirtschaft und dem Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach unter der Leitung von Prof. Stefan Bratzel. Perspektivisch will Vive la Car sein neues Angebot nicht nur in ganz Deutschland einführen. Geplant ist, das Closed-Community-Sharing in weiteren europäischen Märkten auszurollen.
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