Stellenabbau VW will in Deutschland weitere tausende Jobs streichen

Von dpa

Volkswagen will seine Fixkosten weiter drücken. Ein zentraler Hebel sind dabei Stellenstreichungen. Doch das geht bei den Wolfsburgern bis mindestens 2029 nur sozialverträglich. Wie der Konzern nun dennoch weitere tausende Mitarbeiter loswerden will.

VW will weitere tausende Stellen streichen.
VW will weitere tausende Stellen streichen.
(Bild: Volkswagen)

Volkswagen hat sich mit dem Betriebsrat des Autobauers auf weitere Schritte zum Stellenabbau geeinigt. Demnach werden bestehende Angebote zur Altersteilzeit nun auch für den Jahrgang 1964 geöffnet. Zudem sollen älteren Beschäftigten neue Angebote für einen Vorruhestand unterbreitet werden. Das teilte die Volkswagen AG am Sonntag in Wolfsburg mit. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

Wie viele Stellen auf diese Weise eingespart werden, hängt davon ab, wie viele Arbeitnehmer die Angebote letztlich annehmen. In einer internen Mitarbeiterinformation, die der dpa vorliegt, rechnet der Betriebsrat vor, dass über die zusätzlichen Altersteilzeitprogramme „eine niedrige vierstellige Zahl von Beschäftigten“ aufhören könnte.

Zudem könnten erfahrungsgemäß mit den neuen Vorruhestandsregelungen bis zu 900 Beschäftigte kurzfristig in Rente gehen. Eine VW-Sprecherin und ein Sprecher des Betriebsrates betonten übereinstimmend, dass es sich nicht um eine neue Runde des Stellenabbaus handele. Laut dem Handelsblatt könnten in Deutschland bis zu 5.000 weitere Jobs wegfallen.

Die Fixkosten müssen sinken

Hintergrund der Beschlüsse ist das so genannte „Fixkostenprogramm“, mit dem bis 2023 die Fixkosten im Unternehmen um insgesamt 5 Prozent fallen sollen. Der Aufsichtsrat von VW hatte Vorstandschef Herbert Diess vor Weihnachten prinzipiell Rückendeckung für dieses Vorhaben gegeben. Als Etappensieg des Betriebsrats galt dabei bereits die Zusage des Managements, mögliche neue Einsparungen nur im Rahmen bestehender Programme umzusetzen. Bei Volkswagen können Stellen nur „sozialverträglich“ abgebaut werden, weil im Unternehmen bis 2029 Beschäftigungssicherung gilt.

„Unternehmen und Betriebsrat hatten Ende 2020 vereinbart, bis 2023 weitere Sparbemühungen umzusetzen“, schreibt der Betriebsrat. „Die hier erläuterten Regelungen gelten aber vorerst nur bis Ende 2021.“

„Zukunftspakt“ startete 2017

Zu den aktuellen Vereinbarungen zählt auch eine Verlängerung des sogenannten „Level Freeze“-Programmes, mit dem Personalobergrenzen eingefroren werden. Dies sei ein „wichtiger Hebel, um die interne Transformation des Unternehmens zu beschleunigen, da die Nachbesetzung der Stellen zuerst über den internen Arbeitsmarkt erfolgen muss“.

Seit 2017 hatte es bei Volkswagen schon mehrere Sparrunden gegeben. Das bekannteste war der sogenannte „Zukunftspakt“. In Deutschland sind seitdem etwa 27.000 Stellen weggefallen. Gleichzeitig merkte der Konzern aber immer wieder auch an, eine fünfstellige Zahl an Jobs in Zukunftsbereichen wie der Elektromobilität und der Digitalisierung aufzubauen.

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